Kassel
Findungskommission der documenta komplett zurückgetreten

Die Findungskommission für die künstlerische Leitung der kommenden Ausgabe der documenta in Kassel ist komplett zurückgetreten.

    Das Museum Fridericianum in Kassel.
    Das Museum Fridericianum in Kassel ist Mittelpunkt der alle fünf Jahre stattfindenden Documenta. (IMAGO / Zoonar / IMAGO / Zoonar.com / Stefan Ziese)
    Die vier verbleibenden Mitglieder hätten gestern Abend ihren Rückzug erklärt, teilte die documenta in Kassel mit. Zur Begründung hieß es, der Arbeitsprozess sei unter dem Eindruck der Terrorattacken der Hamas, dem zunehmenden Antisemitismus in Deutschland und den polarisierten Debatten immer mehr unter Druck geraten. Nun soll der Findungsprozess vollständig neu aufgesetzt werden. Die nächste documenta findet 2027 statt.
    Zunächst war der indische Schriftsteller und Kurator Ranjit Hoskoté aus der Findungskommission zurückgetreten. Gegen ihn hatte es Antisemitismus-Vorwürfe gegeben. Auch die israelische Künstlerin Bracha Lichtenberg Ettinger legte ihr Amt in dem Gremium nieder - offenbar wegen der aktuellen Situation im Nahen Osten.
    Bereits die documenta fifteen war von einem Antisemitismus-Eklat überschattet worden.