Den Angaben zufolge besetzen die Spitzenplätze erneut weitgehend nördliche Länder. Auf Finnland folgten Dänemark, Island, Schweden und Israel. Deutschland hingegen machte einen deutlichen Satz nach unten und rutschte von Platz 16 auf Platz 24. Insgesamt umfasst die Liste 143 Länder. Das Ranking basiert unter anderem auf der Selbsteinschätzung der Lebenszufriedenheit der Menschen sowie auf dem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf.
Große Zufriedenheit im Norden
In allen skandinavischen oder nordischen Länder gebe es als Gemeinsamkeit eine sehr kleine Bevölkerung, die sehr bodenständig sei, sagt Catarina Lachmund der Deutschen Presse-Agentur. Lachmund ist Senior Analystin im Institut für Glücksforschung in Dänemark. Definieren könne man das Glücklichsein als Zufriedenheit. Auch Dänemark schaffte es immer wieder, weit oben in der Rangliste zu stehen. Zuletzt belegte es 2016 den Spitzenplatz.
Was genau die Finnen zufriedener macht, darauf gingen die Glücksforscher in dem Bericht nicht näher ein. Sie haben jedoch eine Reihe von Schlüsselfaktoren ausgemacht, die Menschen generell glücklicher machen. Dazu zählen soziale Unterstützung, Einkommen, Freiheit und die Abwesenheit von Korruption. Fakt sei, dass Menschen in den skandinavischen Ländern ihr eigenes Leben in diesen Punkten sehr hoch bewerten und zufrieden seien, sagt Jan-Emmanuel De Neve, einer der Autoren des Weltglücksberichts. Was sie wirklich auszeichne, sei die soziale Unterstützung und das Vertrauen. Dabei ginge es besonders um sozialen Zusammenhalt.
Die Zahl der Unglücklichen ist ausschlaggebend
Der finnische Psychologe Frank Martela betont, es gehe nicht unbedingt darum, dass Finnland die meisten übermäßig glücklichen Menschen habe, sondern eher darum, dass es in Finnland nur sehr wenige extrem unglückliche Menschen gebe. Dies trage auch dazu bei, dass sich die Menschen weniger mit anderen vergleichen würden. Gerade dieser Ausgleich mache einen Unterschied.
Bewegung in der Glücks-Rangliste
Insgesamt hat sich in der Rangliste der glücklichsten Länder besonders im Mittelfeld einiges verändert. Deutschland rutschte im Vergleich zum vorherigen Erhebungszeitraum um acht Plätze nach unten ab. Die Lebensbewertung oder die Lebensqualität, wie sie die Menschen in Deutschland erleben, ist demnach etwas niedriger als im Vorjahr. In der Auflistung gehören die größten Länder nicht mehr zu den glücklichsten 20 - auch für die USA ging es nach unten: Platz 23 statt zuletzt Platz 15.
In anderen Ländern sei die Lebensbewertung gestiegen, vor allem in Mittel- und Osteuropa. Diese Länder hätten dadurch aufgeschlossen und andere Nationen aus den Top 20 verdrängt, bewertet der Co-Autor der Studie, De Neve, die Verschiebungen. Besonders Länder wie Litauen, Slowenien und Tschechien hätten an Zufriedenheit zugelegt.
Diese Nachricht wurde am 20.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.