"Jetzt kann man sehr schnell%e ausrechnen und sagen: 29 Prozent sind nur nachhaltig angemessen bewirtschaftet. Da macht man allerdings die Rechnung ohne den Wirt. Denn man muss auch überlegen, was kommt aus einem Bestand. Welchen Ertrag liefert ein Bestand? Dann kommt man plötzlich zu dem Ergebnis: dass aus den 29 Prozent nachhaltig genutzten oder angemessen genutztem Fischbeständen, 69 werden. Das heißt also, dass der größte Teil der marinen Ostseefische ist angemessen nachhaltig befischt."
Diese Einschätzung teilt Britta König vom WWF allerdings nicht ganz:
"Wir freuen uns natürlich, wenn ein knappes Drittel der Ostseebestände nachhaltig bewirtschaftet wird. Aber es bedeutet eben, dass die gleiche Menge nachweislich überfischt wird. Und das ist ein für uns viel zu hoher Wert. Und von dem großen Rest der Fischbestände wissen wir nämlich gar nicht, wie es ihnen geht. Weil einfach nicht genug Daten vorliegen. Und trotzdem werden alle diese Bestände befischt. Teilweise auch bei Beständen die nicht innerhalb ihrer biologischen Grenzen sind, wie beim Hering oder Sprotte. Mit Quoten, die höher sind, als die Wissenschaft es erlaubt. Wir sehen also jetzt keinen Grund für eine Entwarnung."
Auch Matthias Keller gibt zu: Es ist noch viel Luft nach oben. Der Anteil an nachhaltigem Fischfang ist immer noch nicht ausreichend.
"Dafür, dass wir nämlich 29 Prozent haben, die überfischt sind... aber da sind die Fischereiminister und auch die Fischer auf gutem Wege, dass bis in die nächsten zwei drei Jahre zu erreichen, dass auch diese Bestände angemessen befischt werden."
Nach Meinung von Umweltschutzverbänden wie dem WWF muss sich die Fischwirtschaft langfristig ausrichten: von der Reform der gemeinsamen Fischereipolitik in der EU gehen bereits jetzt optimistisch stimmende Impulse aus, so die Sprecherin des WWF in Hamburg, Britta König:
"Wir sehen erste Zeichen für eine Besserung bei Fischerei und bei Fischbeständen. Und freuen uns über diese Signale aus Nord- und Ostsee. Aber in EU-Gewässern gilt jeder zweite Fischbestand noch als überfischt. Grundsätzlich ist es so, dass ein Umdenken in der Fischerei stattfinden muss. Die müssen sich langfristig ausrichten, statt auf kurzfristige Erträge zu zielen. Also mehrjährige Pläne, nach denen die Fischerei funktioniert. So dass der Fischbestand anwachsen kann, und die Quoten können damit gedeckelt auch anwachsen."
1,28 Millionen Tonnen Fisch und Fischereierzeugnisse wurden im Jahr 2011 in der Bundesrepublik Deutschland gegessen. Klare Favoriten: Alaska-Seelachs, Hering, dann Lachs, Thunfisch und Pangasius. Im Vergleich zum Vorjahr ist kaum eine Änderung zu beobachten, so Fischereiexperte Keller:
"Insgesamt stellen wir fest: Eine stabile Verbrauchsentwicklung. Und auch eine hohe Wertschätzung von Fisch. Denn Fisch ist in den letzten Jahren teurer geworden. Und dennoch steht der Verbraucher zu Fisch, kauft Fisch ein."
Und zwar am liebsten aus der Tiefkühltruhe. Während Frischfisch nur einen Marktanteil von 9 Prozent hat, liegt der Anteil der Tiefkühlware bei 31 Prozent. Fischkonserven liegen mit 25 Prozent auf dem zweiten Platz. Nach Aussage des Fisch-Informationszentrums wird jedes zweite Fischprodukt im Discounter gekauft. Sowohl das Fisch-Informationszentrum als auch der WWF raten Verbrauchern, beim Kauf von Fisch auf das Siegel des MSC, des Marine Stewadship Council zu achten. WWF-Sprecherin Britta König:
"Die Menschen wollen beim Einkauf nicht zur Überfischung der Meere beitragen. Neun von zehn Deutschen wollen Fisch, also aus gesunden Beständen und umweltverträglich gefangen. Und dafür bietet das MSC Siegel eine gute Orientierung und nach Ansicht des WWF ist es auch der beste Standard, den es auf dem Markt noch gibt. Und wir empfehlen das zur Orientierung zum Fischkauf von Wildfisch."
Übrigens: Auf den Internetseiten des Fisch-Informationszentrums sind dezidierte Daten zu den einzelnen Fischbeständen vor allem in der Ostsee aufgeführt.
Diese Einschätzung teilt Britta König vom WWF allerdings nicht ganz:
"Wir freuen uns natürlich, wenn ein knappes Drittel der Ostseebestände nachhaltig bewirtschaftet wird. Aber es bedeutet eben, dass die gleiche Menge nachweislich überfischt wird. Und das ist ein für uns viel zu hoher Wert. Und von dem großen Rest der Fischbestände wissen wir nämlich gar nicht, wie es ihnen geht. Weil einfach nicht genug Daten vorliegen. Und trotzdem werden alle diese Bestände befischt. Teilweise auch bei Beständen die nicht innerhalb ihrer biologischen Grenzen sind, wie beim Hering oder Sprotte. Mit Quoten, die höher sind, als die Wissenschaft es erlaubt. Wir sehen also jetzt keinen Grund für eine Entwarnung."
Auch Matthias Keller gibt zu: Es ist noch viel Luft nach oben. Der Anteil an nachhaltigem Fischfang ist immer noch nicht ausreichend.
"Dafür, dass wir nämlich 29 Prozent haben, die überfischt sind... aber da sind die Fischereiminister und auch die Fischer auf gutem Wege, dass bis in die nächsten zwei drei Jahre zu erreichen, dass auch diese Bestände angemessen befischt werden."
Nach Meinung von Umweltschutzverbänden wie dem WWF muss sich die Fischwirtschaft langfristig ausrichten: von der Reform der gemeinsamen Fischereipolitik in der EU gehen bereits jetzt optimistisch stimmende Impulse aus, so die Sprecherin des WWF in Hamburg, Britta König:
"Wir sehen erste Zeichen für eine Besserung bei Fischerei und bei Fischbeständen. Und freuen uns über diese Signale aus Nord- und Ostsee. Aber in EU-Gewässern gilt jeder zweite Fischbestand noch als überfischt. Grundsätzlich ist es so, dass ein Umdenken in der Fischerei stattfinden muss. Die müssen sich langfristig ausrichten, statt auf kurzfristige Erträge zu zielen. Also mehrjährige Pläne, nach denen die Fischerei funktioniert. So dass der Fischbestand anwachsen kann, und die Quoten können damit gedeckelt auch anwachsen."
1,28 Millionen Tonnen Fisch und Fischereierzeugnisse wurden im Jahr 2011 in der Bundesrepublik Deutschland gegessen. Klare Favoriten: Alaska-Seelachs, Hering, dann Lachs, Thunfisch und Pangasius. Im Vergleich zum Vorjahr ist kaum eine Änderung zu beobachten, so Fischereiexperte Keller:
"Insgesamt stellen wir fest: Eine stabile Verbrauchsentwicklung. Und auch eine hohe Wertschätzung von Fisch. Denn Fisch ist in den letzten Jahren teurer geworden. Und dennoch steht der Verbraucher zu Fisch, kauft Fisch ein."
Und zwar am liebsten aus der Tiefkühltruhe. Während Frischfisch nur einen Marktanteil von 9 Prozent hat, liegt der Anteil der Tiefkühlware bei 31 Prozent. Fischkonserven liegen mit 25 Prozent auf dem zweiten Platz. Nach Aussage des Fisch-Informationszentrums wird jedes zweite Fischprodukt im Discounter gekauft. Sowohl das Fisch-Informationszentrum als auch der WWF raten Verbrauchern, beim Kauf von Fisch auf das Siegel des MSC, des Marine Stewadship Council zu achten. WWF-Sprecherin Britta König:
"Die Menschen wollen beim Einkauf nicht zur Überfischung der Meere beitragen. Neun von zehn Deutschen wollen Fisch, also aus gesunden Beständen und umweltverträglich gefangen. Und dafür bietet das MSC Siegel eine gute Orientierung und nach Ansicht des WWF ist es auch der beste Standard, den es auf dem Markt noch gibt. Und wir empfehlen das zur Orientierung zum Fischkauf von Wildfisch."
Übrigens: Auf den Internetseiten des Fisch-Informationszentrums sind dezidierte Daten zu den einzelnen Fischbeständen vor allem in der Ostsee aufgeführt.