Neue Studie
Fischbestände stärker bedroht als gedacht

Empfohlene Fangmengen für die Fischerei sind offenbar jahrelang zu hoch angesetzt worden. Eine Studie der australischen University of Tasmania kommt zu dem Schluss, dass viele Fischbestände durch Überfischung bedroht oder bereits zusammengebrochen seien.

    Fünf Dorsche liegen am Bug eines Angelkutters auf der Reling.
    Der Dorsch in der Ostsee gilt als Beispiel für eine überfischte Art. (picture alliance / Bernd Wüstneck / dpa-Zentralbild)
    Für die im Fachmagazin "Science" veröffentlichte Studie wurden Daten von 230 Fischgründen weltweit untersucht und mit den Werten aus errechneten Modellen verglichen. Dabei seien deutliche Abweichungen festgestellt worden. Die Empfehlungen, wie viele Fische einer Art noch gefischt werden sollten, um den Bestand nicht zu gefährden, sei vielfach überschätzt worden.
    Die Forschenden werfen der Fischereiwissenschaft vor, die Politik jahrelang falsch beraten zu haben. Fast ein Drittel jener Bestände, die von der Welternährungsorganisation als "maximal nachhaltig befischt" eingestuft werden, seien in Wirklichkeit überfischt. Dort werde also mehr Fisch entnommen als nachwächst. Als Beispiel wurde etwa der Dorsch in der westlichen Ostsee genannt. Weitere Schwerpunkte seien das Mittelmeer, Westafrika und Südasien.
    Diese Nachricht wurde am 23.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.