Auf den ersten Blick sehen die 400 Legehennen ganz gewöhnlich aus. Aufgeregt scharren sie auf einer Wiese des Ökohofs "Määhgut" im brandenburgischen Hasenfelde nach Futter. Landwirtin Anna Reinsberg weist allerdings auf einen Unterschied zu anderen Artgenossen hin, der bei näherem Hinsehen auch zu erkennen ist:
"Die sind einfach viel kräftiger und größer als man das eigentlich so von anderen Legehennen gewohnt ist."
Mindestens ein Jahr lang sollen diese Hühner Eier legen. Danach will die Landwirtin auch deren Fleisch verwerten. Das klingt selbstverständlich, ist es aber keineswegs. Denn der deutsche Geflügelmarkt ist streng geteilt in Legehennen auf der einen und Masttiere auf der anderen Seite. Und das nicht nur im konventionellen, sondern auch im Biobereich, wie Jörg Große-Lochtmann vom Ökoverband "Naturland" erklärt.
"Also überwiegend im Bereich Geflügel gibt es nur Hybridrassen, die sehr stark in den Bereich Legehennen oder in den Bereich Hähnchenmast entsprechend gezüchtet sind, und die für den jeweils anderen Bereich eigentlich so schlechte Leistungen haben, dass sie dafür nicht nutzbar sind."
Die Folge: Jedes Jahr werden in der Legehennenzucht Millionen von männlichen Küken gleich nach dem Schlüpfen getötet, weil sie naturgemäß keine Eier legen. Als Masthähnchen sind sie nicht geeignet, weil diese Rassen nicht genügend Fleisch ansetzen. Das gilt auch im Ökobereich, weshalb einige Biobauern in Brandenburg mit einem Pilotprojekt des "Naturland"-Verbandes nun einen Ausweg aus dieser Praxis suchen.
"Unser Wunsch ist an der Stelle eben tatsächlich eine Rasse zu verwenden, die letztendlich für beide Bereiche geeignet ist. Auch eine andere Fleischqualität an dieser Stelle hat, deutlich länger auch gemästet werden muss und auch weniger Eier legt, als die jeweiligen Spezialrassen, die man in diesem Bereich, respektive die Hybriden, die man da einsetzen kann."
In Frankreich stießen die Bauern auf die robusten Bressehühner. Die "Les Bleues"-Hennen, wie sie in Deutschland genannt werden, legen etwa jeden zweiten Tag ein Ei. Die Hähnchen wiederum setzen gut Fleisch an. Statt wie üblich Zehntausende Hühner in einem Betrieb zu halten, sind an dem Projekt zunächst nur vier Höfe mit etwa 1000 Tieren beteiligt. Für die Betriebe bedeutet das "Zweinutzungshuhn" - so der Fachbegriff - trotzdem Abstriche beim Ertrag, wie Landwirtin Reinsberg sagt.
"Die 400 Legehennen legen zurzeit 250 Eier am Tag. Da muss man auch dazu sagen, dass jetzt die Zweinutzungsrasse weniger Legeleistung hat als eine reine Legerasse. Man sagt so, die liegen ungefähr bei 60 Prozent im Vergleich zu einer anderen Legerasse."
Die Eier sind mit circa 50 Cent pro Stück im Laden deutlich teurer als die ohnehin nicht ganz billigen Bio-Eier. Auch das Fleisch aus dieser Haltungsform kostet mehr als herkömmliches Biogeflügel. Dafür soll die Qualität besser sein, weil die Tiere vier bis fünf Monate statt der sonst üblichen sechs bis sieben Wochen gemästet werden. Dem beteiligten Großhandel zufolge ist der Absatz derzeit noch mäßig. Bäuerin Reinsberg aber setzt auf die Aufklärung der Verbraucher:
"Ich erhoffe mir natürlich hohe Chancen, und dass es auch in den Läden vermittelt wird, warum dieses Ei jetzt noch mal mehr kostet, als ein herkömmliches Bio-Ei. Wir haben sehr viel Spaß dran und ein Stück weit auch unser Herz an die Hühner verloren."
"Die sind einfach viel kräftiger und größer als man das eigentlich so von anderen Legehennen gewohnt ist."
Mindestens ein Jahr lang sollen diese Hühner Eier legen. Danach will die Landwirtin auch deren Fleisch verwerten. Das klingt selbstverständlich, ist es aber keineswegs. Denn der deutsche Geflügelmarkt ist streng geteilt in Legehennen auf der einen und Masttiere auf der anderen Seite. Und das nicht nur im konventionellen, sondern auch im Biobereich, wie Jörg Große-Lochtmann vom Ökoverband "Naturland" erklärt.
"Also überwiegend im Bereich Geflügel gibt es nur Hybridrassen, die sehr stark in den Bereich Legehennen oder in den Bereich Hähnchenmast entsprechend gezüchtet sind, und die für den jeweils anderen Bereich eigentlich so schlechte Leistungen haben, dass sie dafür nicht nutzbar sind."
Die Folge: Jedes Jahr werden in der Legehennenzucht Millionen von männlichen Küken gleich nach dem Schlüpfen getötet, weil sie naturgemäß keine Eier legen. Als Masthähnchen sind sie nicht geeignet, weil diese Rassen nicht genügend Fleisch ansetzen. Das gilt auch im Ökobereich, weshalb einige Biobauern in Brandenburg mit einem Pilotprojekt des "Naturland"-Verbandes nun einen Ausweg aus dieser Praxis suchen.
"Unser Wunsch ist an der Stelle eben tatsächlich eine Rasse zu verwenden, die letztendlich für beide Bereiche geeignet ist. Auch eine andere Fleischqualität an dieser Stelle hat, deutlich länger auch gemästet werden muss und auch weniger Eier legt, als die jeweiligen Spezialrassen, die man in diesem Bereich, respektive die Hybriden, die man da einsetzen kann."
In Frankreich stießen die Bauern auf die robusten Bressehühner. Die "Les Bleues"-Hennen, wie sie in Deutschland genannt werden, legen etwa jeden zweiten Tag ein Ei. Die Hähnchen wiederum setzen gut Fleisch an. Statt wie üblich Zehntausende Hühner in einem Betrieb zu halten, sind an dem Projekt zunächst nur vier Höfe mit etwa 1000 Tieren beteiligt. Für die Betriebe bedeutet das "Zweinutzungshuhn" - so der Fachbegriff - trotzdem Abstriche beim Ertrag, wie Landwirtin Reinsberg sagt.
"Die 400 Legehennen legen zurzeit 250 Eier am Tag. Da muss man auch dazu sagen, dass jetzt die Zweinutzungsrasse weniger Legeleistung hat als eine reine Legerasse. Man sagt so, die liegen ungefähr bei 60 Prozent im Vergleich zu einer anderen Legerasse."
Die Eier sind mit circa 50 Cent pro Stück im Laden deutlich teurer als die ohnehin nicht ganz billigen Bio-Eier. Auch das Fleisch aus dieser Haltungsform kostet mehr als herkömmliches Biogeflügel. Dafür soll die Qualität besser sein, weil die Tiere vier bis fünf Monate statt der sonst üblichen sechs bis sieben Wochen gemästet werden. Dem beteiligten Großhandel zufolge ist der Absatz derzeit noch mäßig. Bäuerin Reinsberg aber setzt auf die Aufklärung der Verbraucher:
"Ich erhoffe mir natürlich hohe Chancen, und dass es auch in den Läden vermittelt wird, warum dieses Ei jetzt noch mal mehr kostet, als ein herkömmliches Bio-Ei. Wir haben sehr viel Spaß dran und ein Stück weit auch unser Herz an die Hühner verloren."