Vergeben wird das neue Tierhaltungssiegel des Tierschutzbundes derzeit erst für Fleisch und Wurst von Hühnern und Schweinen. Es unterscheidet zwei Qualitätsstufen: Ein Stern steht für etwas mehr Platz für die Tiere, außerdem müssen die Züchter und Mäster ihnen Beschäftigungsmöglichkeiten bieten und das Kupieren der Schweineschwänze ist verboten. Zwei Sterne gibt's für viel Platz und Auslauf an der frischen Luft, bei Ferkelkastration nur mit Betäubung und auch die Größe des Bestands ist bei Hühnern zum Beispiel auf 16.000 Tiere begrenzt. Zum Vergleich: Der größte der deutschen Geflügelbetriebe kann 800.000 Tiere beherbergen und in der Ukraine fördert die Bundesregierung gerade mit Exportbürgschaften den Bau von Megaställen mit bis zu fünf Millionen Tieren.
Neu ist, dass sich der Deutsche Bauernverband auf eine Diskussion um die Tierhaltung überhaupt einlässt, allerdings noch verhalten. Der neue Bauernpräsident Joachim Rukwied:
"Wir sind in intensiven Gesprächen mit dem Lebensmitteleinzelhandel, da wollen wir den Tierschutz, den wir in Deutschland schon praktizieren, noch weiter entwickeln. Da sind wir offen. Aber eins sage ich ganz deutlich: Wenn unsere Bauern noch mehr Tierschutz machen sollen, dann muss das finanziell honoriert werden, denn es kostet Geld, wenn wir noch mehr machen."
Produkte mit dem Sternesiegel des Tierschutzbundes sollen 20 bis 30 Prozent teurer sein als üblich. Das Fleisch wird unter anderem bei Edeka und Kaisers zu finden sein, der Verkauf geht aber jetzt erst los. Gerd Billen, Chef des Verbraucherschutzverbandes VZBV hält das Siegel des Tierschutzbundes für sehr vertrauenswürdig, ganz im Gegensatz zu anderen bisher am Markt angebotenen Labeln:
"Dem gegenüber fallen andere Kennzeichnungen ab. Ich würde hier Westfleisch erwähnen, die eine Kennzeichnung haben: Tierwohl. Westfleisch wäre gut beraten, seine Kriterien jetzt an den Branchenbesten – und das ist der Tierschutzbund – anzupassen."
Selbst gestrickt, so lautet die Hauptkritik des VZBV an den meisten anderen Fleischsiegeln und er fordert gesetzliche Mindestkriterien wie beim Biosiegel. Denn Begriffe wie "artgerechte Haltung" oder "Tierwohl" könne jeder so auslegen, wie er wolle.
Böse Zungen sagen dagegen, der Tierschutzbund lasse sich einspannen, um der Kritik an der Massentierhaltung den Wind aus den Segeln zu nehmen. Auch Felix Prinz zu Löwenstein, der dem Bund für Ökologische Lebensmittelwirtschaft BÖLW vorsteht, warnt, dass die Ein-Sternvariante die Lebensbedingungen der Tiere nur wenig verbessere:
"'"Die wirkliche Änderung ist das Zweisterne-Niveau. Und wenn tatsächlich dieser Zweisterne-Standard das Normale werden würde, macht es Sinn. Wenn er aber nur das Image für den Einsterne-Standard abgeben sollte, wär's traurig.""
Neu ist, dass sich der Deutsche Bauernverband auf eine Diskussion um die Tierhaltung überhaupt einlässt, allerdings noch verhalten. Der neue Bauernpräsident Joachim Rukwied:
"Wir sind in intensiven Gesprächen mit dem Lebensmitteleinzelhandel, da wollen wir den Tierschutz, den wir in Deutschland schon praktizieren, noch weiter entwickeln. Da sind wir offen. Aber eins sage ich ganz deutlich: Wenn unsere Bauern noch mehr Tierschutz machen sollen, dann muss das finanziell honoriert werden, denn es kostet Geld, wenn wir noch mehr machen."
Produkte mit dem Sternesiegel des Tierschutzbundes sollen 20 bis 30 Prozent teurer sein als üblich. Das Fleisch wird unter anderem bei Edeka und Kaisers zu finden sein, der Verkauf geht aber jetzt erst los. Gerd Billen, Chef des Verbraucherschutzverbandes VZBV hält das Siegel des Tierschutzbundes für sehr vertrauenswürdig, ganz im Gegensatz zu anderen bisher am Markt angebotenen Labeln:
"Dem gegenüber fallen andere Kennzeichnungen ab. Ich würde hier Westfleisch erwähnen, die eine Kennzeichnung haben: Tierwohl. Westfleisch wäre gut beraten, seine Kriterien jetzt an den Branchenbesten – und das ist der Tierschutzbund – anzupassen."
Selbst gestrickt, so lautet die Hauptkritik des VZBV an den meisten anderen Fleischsiegeln und er fordert gesetzliche Mindestkriterien wie beim Biosiegel. Denn Begriffe wie "artgerechte Haltung" oder "Tierwohl" könne jeder so auslegen, wie er wolle.
Böse Zungen sagen dagegen, der Tierschutzbund lasse sich einspannen, um der Kritik an der Massentierhaltung den Wind aus den Segeln zu nehmen. Auch Felix Prinz zu Löwenstein, der dem Bund für Ökologische Lebensmittelwirtschaft BÖLW vorsteht, warnt, dass die Ein-Sternvariante die Lebensbedingungen der Tiere nur wenig verbessere:
"'"Die wirkliche Änderung ist das Zweisterne-Niveau. Und wenn tatsächlich dieser Zweisterne-Standard das Normale werden würde, macht es Sinn. Wenn er aber nur das Image für den Einsterne-Standard abgeben sollte, wär's traurig.""