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Flexible Solarzelle

Technik. – Trotz immenser Kosten gehört Sonnenenergie immer noch zu den Hoffnungsträgern der alternativen Energieerzeuger. Forscher des Max-Planck-Instituts für Polymerchemie in Mainz und der Universität Cambridge haben jetzt eine möglicherweise viel versprechende Methode entwickelt, Solarzellen preiswert und unkompliziert herzustellen. In der aktuellen Ausgabe von „Science“ stellen sie die Methode vor.

    Die Prototypen der neuen Solarzellen bestehen aus kleinen Glasplatten, die am Rand durch graubraune Strukturen begrenzt sind. „Wir haben eine Schicht aus organischen Molekülen aufgebracht, die die Solarzelle darstellen und die ganze Oberfläche bedecken. Kaum sichtbare Metallfäden sind die Kontakte“, erklärt Andreas Fechtenkötter vom Mainzer MPI. Der Clou an dem Verfahren ist, dass Elektronendonor und -akzeptor, zwischen denen der Strom fließt, mit dem selben Lösungsmittel gelöst werden, das vereinfacht den Produktionsprozess erheblich. „Man kann sich das praktisch wie einen Druckprozess vorstellen, man könnte sich vorstellen, beide Moleküle mit einem einfachen Tintenstrahldrucker auf eine Oberfläche aufzubringen“, so Fechtenkötter.

    Die organischen Moleküle formieren sich überdies selbst in ihrem Lösungsmedium. „Sie lagern sich zu einem drahtförmigen Gebilde an und gewährleisten dadurch einen schnellen Ladungstransport, was auch entscheidend für die Leistung ist“, so Fechtenkötter. Überdies ist diese Art von Solaraggregat auf den unterschiedlichsten Trägermaterialien anzubringen, die überdies die unterschiedlichsten Formen haben können. Derzeitiger Nachteil: Die so einfach zu produzierende Solarzelle hat einen Wirkungsgrad, der zehnmal geringer ist als der normaler Solarzellen. Doch die Forscher hoffen in dieser Beziehung noch auf Verbesserungen.

    [Quelle: Klaus Herbst]