
"Hansi Flick ist sehr geradlinig. Es geht ihm auch nicht um Macht. Es geht ihm immer einfach darum, seinen Job so gut wie möglich ausüben zu können", sagt Günter Klein, Chefreporter Sport des Münchner Merkur und Autor des aktuell erscheinenden Buchs "Hansi Flick - Die Biografie". "Und da hat er wohl gemerkt, dass er beim FC Bayern an die Grenzen stößt. Von daher ist das jetzt eine sehr konsequente Entscheidung, auch vor dem Hintergrund, dass er ja wohl eine Alternative beim DFB haben könnte."
In den letzten Wochen waren immer wieder Streitigkeiten zwischen Flick und Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidžić öffentlich geworden. Der beschäftige "Spin-Doktoren", sagt Klein. Der FC Bayern habe in letzter Zeit versucht, Flick zu diskreditieren, ihm eine Personalpolitik in die Schuhe zu schieben, die der selbst kritisiert habe.

DFB als "bestelltes Feld" für Flick
Den DFB sieht Klein als "bestelltes Feld" für Flick. Der habe bereits in verschiedenen Funktionen beim Verband gearbeite, sei wunderbar vernetzt und kenne Oliver Bierhoff, den Direktor der Nationalmannschaften gut. Die Verwerfungen innerhalb des DFB sieht Klein eher im Funktionärsbereich und nicht als Problem für Flick.

Der FC Bayern wiederum sei dagegen nun kalt erwischt worden. Als mögliche Trainer-Kandidaten nennt Klein Julian Nagelsmann von RB Leipzig oder "Massimiliano Allegri, der in die Riege der weltmännischen Trainer reinpassen würde." Andererseits habe den Namen Flick vor zwei Jahren auch niemand auf der Liste gehabt. Ein Überraschungscoup könnte etwa Mirsolav Klose sein, der aktuell als Co-Trainer unter Flick arbeitet. "Wäre vielleicht früh für ihn, aber ganz auszuschließen ist es womöglich auch nicht."
