Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung zieht Bundesinnenminister Thomas de Maizière die Wiedereinführung der Ausweispflicht auf sämtlichen europäischen Flügen in Erwägung. Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine habe man bei Fluggästen und Besatzungsmitgliedern überprüft, ob sie den Behörden als sogenannte Gefährder bekannt gewesen seien, sagte der CDU-Politiker dem Blatt zufolge. Dabei habe man feststellen müssen, dass zunächst gar nicht klar gewesen sei, wer überhaupt im Flugzeug saß.
Der Grund sei der Wegfall der Grenzkontrollen nach dem Schengener Abkommen. Seitdem werde die Identität der Fluggäste nicht mehr systematisch kontrolliert. "Wenn ein Passagier sein Ticket an jemand anderen abtritt, wird nur der Name des ersten Passagiers erfasst. Das ist ein riesiges Sicherheitsproblem, und wir müssen ernsthaft überlegen, ob das in Zukunft wirklich noch so bleiben kann", so de Maizière.
Mechanismus der Cockpittür wird überprüft
Ebenso als Konsequenz aus dem Absturz prüfen deutsche und französische Experten "Bild" zufolge, ob der Mechanismus zum Schutz der Cockpittür geändert werden soll. Bisher ist es möglich, die Tür von innen komplett zu verriegeln, sodass auch Crewmitglieder nicht eindringen können. Dieser Mechanismus wurde wegen der Anschläge vom 11. September 2001 eingeführt. Damals stürmten die Attentäter in die Cockpits und übernahmen die Kontrolle über mehrere Flugzeuge.
(tön/nin)
