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Flucht aus Afghanistan
Nationalspielerinnen erhalten Asyl in Australien

Seit die Taliban in Afghanistan die Macht übernommen haben, versuchen viele Sportler und Sportlerinnen das Land zu verlassen. Nun konnte die Hälfte der Fußballnationalspielerinnen mit Hilfe der Fifpro evakuiert werden.

Von Christian Stülpnagel |
Flughafen in der afghanischen Hauptstadt Kabul
Einige der afghanischen Fußballerinnen sind nach Australien geflogen. (dpa / Rahmat Gul)
An Bord eines der Flugzeuge, die am Dienstagmorgen aus Kabul gestartet sind, befand sich rund die Hälfte der afghanischen Frauen-Fußball-Nationalmannschaft, dazu Familienangehörige sowie Athleten anderer Sportarten. Die australische Regierung hat angekündigt, ihnen Asyl zu gewähren. Jonas Baer-Hoffman von der Spielergewerkschaft Fifpro ist über diesen Erfolg erleichtert, sagt aber auch:
"Wir sind allerdings noch nicht zufrieden oder beruhigt. Wir sind natürlich froh für die Menschen, die es geschafft haben. Aber es sind noch weitere Spielerinnen und Spieler vor Ort, die sich unter ähnlichem Risiko dort befinden. Und wir versuchen dementsprechend, die Türen, die wir geschafft haben, zu öffnen, weiter offen zu halten, sodass wir auch die hoffentlich noch evakuiert bekommen."
Bildnummer: 07619768 Datum: 01.04.2011 Copyright: imago/Xinhua Afghan women s national soccer team cheer up before a friendly match against NATO-led International Security Aid Force women s soccer team in Kabul, capital of Afghanistan, on April 1, 2011. The match ended with a 0-0 tie. PUBLICATIONxNOTxINxCHN; Fussball Damen Frauenfussball Nationalteam Afghanistan NATO Sozialengagement Fotostory vdig xcb 2011 quer Aufmacher premiumd o0 Symbol Kameradschaft Spielerkreis, Motivation, motivieren, einschwören, team spirit, Teamgeist Image number 07619768 date 01 04 2011 Copyright imago Xinhua Afghan Women s National Soccer team Cheer Up Before A Friendly Match Against NATO LED International Security AID Force Women s Soccer team in Kabul Capital of Afghanistan ON April 1 2011 The Match Ended with A 0 0 Tie PUBLICATIONxNOTxINxCHN Football women Women\u0026#39;s football National team Afghanistan NATO Social commitment Photo Story Vdig 2011 horizontal Highlight premiumd o0 symbol camaraderie Players circle Motivation Motivate Einschwören team Spirit Team spirit
Fußballerinnen in Afghanistan - "Fußballspielen war ein Symbol des Widerstands"
Durch die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan ist die Fußball-Nationalmannschaft der Frauen in Gefahr. Die internationale Spielergewerkschaft Fifpro versuche deshalb, die Frauen auf Listen für die Ausreise zu bekommen, sagte Fifpro-Generalsekretär Jonas Baer-Hoffmann im Deutschlandfunk.

Nicht alle haben Chancen auf eine Evakuierung

Mit Teams aus Menschenrechtsanwälten und ehemaligen Spielerinnen und Trainern der Nationalmannschaft hat die Fifpro in den letzten Tagen alles versucht, die Sportlerinnen und Sportler auf Listen für Flüge in Ausland zu setzen. Er weiß aber auch, dass viele Menschen diese Unterstützung nicht haben:
"Ich weiß nicht, wie die sich einen Weg schaffen sollen, und dementsprechend werden dort sicherlich viel mehr Menschen unter Risiko zurückbleiben als irgendjemand mit allen Kräften gemeinsam schaffen wird, zu evakuieren. Deswegen ist es natürlich bittersüß, sagen wir es mal so."

"Sie werden nicht aufhören mit ihrem Kampf"

Wie es für die geretteten Sportlerinnen und Sportler jetzt weitergeht, ist noch unklar. Ob die afghanische Frauen-Fußball-Nationalmannschaft je wieder zusammenspielen wird? Fraglich, meint auch Jonas Baer-Hoffmann:
"Das ist wahrscheinlich eine der stärksten Gruppen an Individuen, die ich in meinem Leben jemals kennengelernt habe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht aufhören werden mit ihrem Kampf, weil sie in ihrem Leben jetzt wahrscheinlich schon mehr erreicht haben und gegen mehr Widerstände angekämpft haben, als sich die meisten Menschen vorstellen können."