Schon eine Woche zuvor, Ende September 1943, war der Atomphysiker Niels Bohr aus Kopenhagen nach Schweden geflohen. Ein Informant in der deutschen Verwaltung hatte vor einer bevorstehenden Verhaftungswelle gewarnt. Weil Niels Bohr, dessen Mutter aus einer jüdischen Familie stammte, sehr bekannt war, befand er sich in höchster Gefahr.
Kaum in Schweden, eilte er nach Stockholm, um den schwedischen König Gustav V. über die drohende Deportation der Juden in Dänemark zu informieren und um Aufnahme für sie in Schweden zu bitten. Es ist unklar, ob es für diese Rettungsaktion wirklich des Eingreifens Niels Bohrs bedurft hatte. Aber das konsequente Handeln passt zum großen dänischen Physiker. In den 1920er-Jahren hat er viel an der Universität Göttingen gearbeitet und dort gemeinsam mit Kollegen den Aufbau der Materie entschlüsselt. Dank dieser Fortschritte ließ sich unter anderem endlich erklären, wie Sterne über Kernfusion Energie gewinnen.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten hat er vielen Kollegen aus dem Bereich Physik, Mathematik und Astronomie, etwa James Franck, Hans Bethe und Otto Frisch, geholfen, Deutschland zu verlassen. Zudem hat er sie dabei unterstützt, eine Anstellung in Dänemark oder in den USA zu erhalten.