Während in der Flüchtlingspolitik die Kritik an der Bundesregierung wächst, versucht diese, die Zuwanderung deutlicher zu begrenzen. Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" will die Regierung die Zuwanderung aus Afghanistan einschränken und Afghanen vermehrt abschieben. Man wolle daher die EU-Kommission beim Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Brüssel darauf verpflichten, mit der afghanischen Regierung ein Rückübernahmeabkommen für abgelehnte Asylbewerber auszuhandeln.
Der Vorschlag stößt auf scharfe Kritik bei Menschenrechtlern. Afghanistan stehe vor dem Zerfall und eine Abschiebung von Menschen dorthin sei extrem gefährlich, warnte der Geschäftsführer der Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl, Günter Burkhardt, am Sonntag. Bundeskanzlerin Angela Merkel vollziehe derzeit eine scharfe Kehrtwende in ihrer Politik, kritisierte Burkhardt. Sie rede flüchtlingsfreundlich und versuche zugleich mit allen Mitteln, Schutz suchende Menschen abzuweisen.