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Flüchtlinge in Bihac
"Die Menschen sind weiterhin Wind und Wetter ausgesetzt"

Die Lage rund um das ehemalige Flüchtlingscamp in Bihac sei bedrückend, berichtet die ARD-Korrespondentin Andrea Beer aus Bosnien. Hunderte Menschen hätten nur noch ein Zelt zur Verfügung, heftiger Regen habe den Boden aufgeweicht. Hilfe für die Menschen gebe es kaum.

Andrea Beer im Gespräch mit Philipp May |
Die Lage um das ehemalige Flüchtlingscamp in Bihac in Bosnien ist angespannt
Die Lage um das ehemalige Flüchtlingscamp in Bihac in Bosnien ist angespannt (dpa/picture alliance/AA/Amar Mehic )
Kein Strom, kein fließendes Wasser, keine medizinische Hilfe - die Zustände im bosnischen Bihac seien dramatisch, beschreibt die Korrespondentin Andrea Beer die Lage vor Ort. Es sei zum Glück derzeit etwas wärmer geworden, doch wegen des heftigen Regens müssten die Menschen nun im Matsch ausharren. Zuvor hatten Schnee und Kälte die Situation verschärft.

Schlechte Versorgung

In dem ehemaligen Camp stehe nur noch ein Zelt. Dort hätten zum Teil hunderte Menschen übernachtet. Die Internationale Organisation für Migration hatte das Aufnahmelager für Flüchtlinge vor Weihnachten geschlossen. Die Versorgung sei begrenzt, es fehle auch an richtiger Kleidung. Einmal am Tag liefere eine NGO Nahrungsmittel. Deren Arbeit werde jedoch durch Anti-Migranten-Gruppen erschwert, beschreibt Beer. Insgesamt sei die Lage in der Region angespannt. Der Nordwesten Bosniens fühle sich im Stich gelassen - rund 3.500 Menschen seien zurzeit obdachlos. Viele Menschen sammelten sich in dem Gebiet, um es von dort aus über die Grenze nach Kroatien in EU zu schaffen. Von dort würden sie jedoch in der Regel, oft unter Anwendung von Gewalt, zurückgeschickt.

"Ein Totalversagen auf allen politischen Ebenen"

Man könne "ein Totalversagen auf allen politischen Ebenen" feststellen, meint Beer, denn auch die EU habe es nicht geschafft, etwas an der angespannten Lage zu verändern.