Am Hafen von Piräus. Rund 1.500 Flüchtlinge, vor allem Syrer, Iraker und Afghanen, leben hier in Zelten oder in der Wartehalle. Die 40-jährige Amar lebt hier mit Ehemann und vier Kindern seit mehreren Monaten. Eigentlich wollte die Familie nach Deutschland.
"Ich habe meine Heimat verlassen, damit es uns besser geht. Nicht für das hier. Wir schlafen, wir essen und warten. Sonst passiert nichts. Mittlerweile bin ich froh, wenn uns irgendein Land aufnimmt. Egal ob Deutschland, Frankreich oder auch Griechenland. Hauptsache wir haben ein besseres Leben als hier im Camp."
Die Bedingungen im Camp sind schlecht: In der Halle schlafen die Menschen auf dem Boden, es gibt nur zwei Duschen, die Toiletten sind ständig verstopft. Es riecht streng.
"Ich habe meine Heimat verlassen, damit es uns besser geht. Nicht für das hier. Wir schlafen, wir essen und warten. Sonst passiert nichts. Mittlerweile bin ich froh, wenn uns irgendein Land aufnimmt. Egal ob Deutschland, Frankreich oder auch Griechenland. Hauptsache wir haben ein besseres Leben als hier im Camp."
Die Bedingungen im Camp sind schlecht: In der Halle schlafen die Menschen auf dem Boden, es gibt nur zwei Duschen, die Toiletten sind ständig verstopft. Es riecht streng.
Termine bei der Asylbehörde bisher nur über Skype
Als Syrerin könnte Amar mit ihrer Familie zwar am Umverteilungsprogramm der EU teilnehmen und dadurch in ein anderes europäisches Land gelangen. Oder sie könnte Asyl in Griechenland beantragen. Doch die Termine bei der Asylbehörde werden für beide Verfahren seit vergangenem Sommer nur über Skype gemacht und nur wenige schaffen es, durchzukommen. Sie versuche ständig, einen Termin zu bekommen, doch es sei einfach unmöglich, sagt sie und zeigt auf ihr Smartphone.
Kein Wunder: Die griechischen Behörden sind mit dem hohen Andrang überfordert, es fehlen Mitarbeiter und ausreichende Leitungskapazitäten. Je nach Herkunftsland müssen sich die Flüchtlinge zu ganz bestimmten Uhrzeiten ins System einloggen. Für Syrer sind lediglich zwei Stunden in der Woche reserviert.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk bezeichnet diese Situation als inakzeptabel. Alle Flüchtlinge müssten ohne Schwierigkeiten einen Termin bei der Asylbehörde bekommen können, sagt UNHCR-Sprecherin Katerina Kitidi.
"Der Zugang zum Asylsystem ist äußerst problematisch. Die Nachfrage ist groß, das macht es schwer. Dabei ist dieser Zugang notwendig, nicht nur für diejenigen, die in Griechenland Asyl beantragen wollen. Auch die, die auf andere EU-Staaten umverteilt werden wollen oder einen Antrag auf Familienzusammenführung stellen wollen, müssen dafür erst einmal einen Termin bei der Asylbehörde bekommen."
Kein Wunder: Die griechischen Behörden sind mit dem hohen Andrang überfordert, es fehlen Mitarbeiter und ausreichende Leitungskapazitäten. Je nach Herkunftsland müssen sich die Flüchtlinge zu ganz bestimmten Uhrzeiten ins System einloggen. Für Syrer sind lediglich zwei Stunden in der Woche reserviert.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk bezeichnet diese Situation als inakzeptabel. Alle Flüchtlinge müssten ohne Schwierigkeiten einen Termin bei der Asylbehörde bekommen können, sagt UNHCR-Sprecherin Katerina Kitidi.
"Der Zugang zum Asylsystem ist äußerst problematisch. Die Nachfrage ist groß, das macht es schwer. Dabei ist dieser Zugang notwendig, nicht nur für diejenigen, die in Griechenland Asyl beantragen wollen. Auch die, die auf andere EU-Staaten umverteilt werden wollen oder einen Antrag auf Familienzusammenführung stellen wollen, müssen dafür erst einmal einen Termin bei der Asylbehörde bekommen."
Jetzt könnte sich die Lage entspannen
Während 2015 rund 13.000 Menschen einen Asylantrag gestellt hätten, so Kitidi, seien es in diesem Jahr bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt 10.000 Anträge. Und der Rest versucht es immer noch vergeblich. Mithilfe des UNHCR und der europäischen Asylagentur EASO könnte sich die Lage nun entspannen: Die Flüchtlinge sollen ab sofort direkt in den Flüchtlingscamps registriert werden. Das lästige Skype-Verfahren wäre damit Vergangenheit:
"Die Flüchtlinge bekommen dadurch eine Bescheinigung, dass sie internationalen Schutz beantragt haben und erhalten schon durch diese Voranmeldung alle Rechte, mit Ausnahme einer Arbeitserlaubnis. Die erhalten sie erst, nachdem sie den Asylantrag gestellt haben. Dieses Verfahren wird den Menschen helfen. Es wird leichter, einen regulären Aufenthaltsstatus in Griechenland zu bekommen oder legal weiter nach Europa zu reisen."
Das Programm finanziert sich durch EU-Gelder und startete am Mittwoch zunächst in zwei von insgesamt 50 Flüchtlingsunterkünften. Bis Ende Juli sollen die übrigen Camps dazukommen. Insgesamt 49.000 Flüchtlinge sollen auf diese Weise einen Termin bei der Asylbehörde bekommen.
Für die 40-jährige Amar sind das gute Nachrichten. Sie hofft nun, dass die Mitarbeiter der Asylbehörde bald auch das Camp am Hafen von Piräus besuchen werden und somit das lange Warten ein Ende hat.
"Die Flüchtlinge bekommen dadurch eine Bescheinigung, dass sie internationalen Schutz beantragt haben und erhalten schon durch diese Voranmeldung alle Rechte, mit Ausnahme einer Arbeitserlaubnis. Die erhalten sie erst, nachdem sie den Asylantrag gestellt haben. Dieses Verfahren wird den Menschen helfen. Es wird leichter, einen regulären Aufenthaltsstatus in Griechenland zu bekommen oder legal weiter nach Europa zu reisen."
Das Programm finanziert sich durch EU-Gelder und startete am Mittwoch zunächst in zwei von insgesamt 50 Flüchtlingsunterkünften. Bis Ende Juli sollen die übrigen Camps dazukommen. Insgesamt 49.000 Flüchtlinge sollen auf diese Weise einen Termin bei der Asylbehörde bekommen.
Für die 40-jährige Amar sind das gute Nachrichten. Sie hofft nun, dass die Mitarbeiter der Asylbehörde bald auch das Camp am Hafen von Piräus besuchen werden und somit das lange Warten ein Ende hat.