Wieder hat die Flüchtlingskarawane fast 50 Kilometer an einem Tag geschafft. Eigentlich gehört es längst zum mexikanischen Alltag, dass Mittelamerikaner das Land in Richtung USA durchqueren. Mindestens 400.000 waren es im vergangenen Jahr. Neu ist, dass sie sichtbar sind, nicht vereinzelt und in LKW versteckt, sondern als große Gruppe auf der Landstraße. Karawane nennen es die Flüchtlinge. Wie in der Wüste ist es ein Schutz bietender, marschierender Konvoi.
Nicht alle werden durchhalten
Den Honduranern haben sich Flüchtlinge aus den Nachbarländern El Salvador und Guatemala angeschlossen. Weitere Gruppen sind unterwegs. Paola aus Honduras hat im Fernsehen davon erfahren. Weil eine große Gruppe Sicherheit auf dem gefährlichen Weg durch Mexiko verspricht, hat sie sich mit ihrer Familie kurz entschlossen auf den Weg gemacht. Den dreijährigen Sohn tragen sie und ihr Mann abwechselnd. "Das ist ziemlich hart, weil die Sonne so brennt. Unser Ziel sind die USA. Wir kämpfen dafür. Wir wollen hart arbeiten", sagt Paolo. US-Präsident Trump allerdings bezeichnet sie als Bedrohung der nationalen Sicherheit.
Nicht alle werden die fehlenden mindestens 2000 Kilometer durchhalten. Gestern sollen nach honduranischen Angaben etwa 150 Menschen aufgegeben haben. Im Rahmen einer Rückholaktion brachte sie ein Polizeiflugzeug zurück. Zuhause erwarten sie angeblich Sozialprogramme, die die Regierung von Juan Orlando Hernández für Rückkehrer aufgelegt haben will.
Nicht alle werden die fehlenden mindestens 2000 Kilometer durchhalten. Gestern sollen nach honduranischen Angaben etwa 150 Menschen aufgegeben haben. Im Rahmen einer Rückholaktion brachte sie ein Polizeiflugzeug zurück. Zuhause erwarten sie angeblich Sozialprogramme, die die Regierung von Juan Orlando Hernández für Rückkehrer aufgelegt haben will.
Nayib Bukele, aussichtsreicher Präsidentschaftskandidat im Nachbarland El Salvador, wirft Hernández vor, er wolle seine Verantwortung für die Massenflucht vertuschen: "Juan Orlando Hernández ist nicht demokratisch gewählt. Dazu kommen Jahrzehnte von Korruption und Ausgrenzung großer Teile der Bevölkerung, nicht mal die Grundversorgung garantiert der Staat. Die Leute gehen auch, weil sie sehen, dass sie durch Wahlen keinen Wandel herbeiführen können."
Flucht vor Gewalt in der Heimat
Zwei Drittel der Honduraner sind arm. Ihre Elendsviertel werden von gewalttätigen Jugendbanden beherrscht und terrorisiert, den Maras, die bereits Kinder zwangsrekrutieren. Wer nicht mitmacht, wird ermordet. Auch deshalb sind immer mehr Familien auf der Flucht. Mark Manly vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Mexiko:
"Im internationalen Recht unterscheidet man zwischen Migranten und Flüchtlingen. Ein Flüchtling flieht vor bewaffneten Konflikten, Menschenrechtsverletzungen, Verfolgung und Gewalt. Diese Menschen genießen einen speziellen Schutz - auch in Mexiko. Im Falle Mittelamerikas wandern die Menschen heute weniger aus wirtschaftlichen oder familiären Gründen aus, sondern weil ihr Leben bedroht ist. Das hat sehr viel mit der Gewalt in Honduras, El Salvador und Guatemala zu tun."
Viele Familien bleiben in Mexiko und beantragen hier Asyl. Die Zahl der Anträge von Mittelamerikanern hat sich in den vergangenen fünf Jahren verzehnfacht. Wer mit der aktuellen Flüchtlingskarawane unterwegs ist, will es aber bis in die USA schaffen - weil die Größe der Gruppe Hoffnung macht - auf ein Einsehen der US-Regierung.
"Im internationalen Recht unterscheidet man zwischen Migranten und Flüchtlingen. Ein Flüchtling flieht vor bewaffneten Konflikten, Menschenrechtsverletzungen, Verfolgung und Gewalt. Diese Menschen genießen einen speziellen Schutz - auch in Mexiko. Im Falle Mittelamerikas wandern die Menschen heute weniger aus wirtschaftlichen oder familiären Gründen aus, sondern weil ihr Leben bedroht ist. Das hat sehr viel mit der Gewalt in Honduras, El Salvador und Guatemala zu tun."
Viele Familien bleiben in Mexiko und beantragen hier Asyl. Die Zahl der Anträge von Mittelamerikanern hat sich in den vergangenen fünf Jahren verzehnfacht. Wer mit der aktuellen Flüchtlingskarawane unterwegs ist, will es aber bis in die USA schaffen - weil die Größe der Gruppe Hoffnung macht - auf ein Einsehen der US-Regierung.