"Migration ist eine räumliche Bevölkerungsbewegung", sagte der Historiker und Migrationsforscher Jochen Oltmer. Dabei werde häufig das Überschreiten staatlicher Grenzen in den Vordergrund gehoben. Migration liege jedoch immer dann vor, wenn der Lebensmittelpunkt verlagert werde - also auch bei der Bewegung innerhalb der Landesgrenzen, ob zum Zwecke der Arbeitssuche oder auf der Flucht. Den Flüchtlingen des syrischen Bürgerkrieges gehe es nicht darum, Syrien zu verlassen, sondern Schutz zu suchen in Gegenden, die sicher seien, betonte Oltmer im Deutschlandfunk. Wer das Land verlasse, bleibe meist in den Nachbarstaaten wie dem Libanon und der Türkei.
Ziel der meisten Menschen sei eine möglichst baldige Rückkehr. Migration werde generell selten als Dauerabwanderung begriffen, so Oltmer. Sie sei eher als Projekt für einige Monate oder einige wenige Jahre geplant. Wo starke Zuwanderung zu verzeichnen sei, gebe es auch immer starke Abwanderung.
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