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Flüchtlinge
"Unterkünfte absolut vollgepfropft"

Es sei dringend notwendig, die Zeit von Flüchtlingen in Gemeinschaftsunterkünften zu verkürzen, sagte Flüchtlingsforscher Kay Wendel im DLF-Interview. Um eine größere Selbstständigkeit möglich zu machen sowie Integrationschancen, müsse verstärkt und früh in Wohnungen vermittelt werden.

Kay Wendel im Gespräch mit Jürgen Zurheide |
    Die Berichte über Eskalationen in Flüchtlingsunterkünften seien Symptome davon, dass das gegenwärtige Unterbringungssystem in den Ländern aus den Fugen gerate, sagte Kay Wendel vom Flüchtlingsrat Brandenburg. Unverhältnismäßig viele Menschen in einer Wohnstätte unterzubringen, steigere das Konfliktpotenzial enorm - "weil die Privatsphäre fehlt", so Wendel.
    "Hie werden Menschen, die sich nicht kennen, die aus sehr unterschiedlichen Hintergründen kommen, zusammengepfercht. Mehrere Personen in einem Zimmer ... da gibt es ständig Reibungspunkte."
    Nicht nur Erstaufnahmeeinrichtungen wie die im nordrhein-westfälischen Burbach seien "absolut vollgepfropft", sagte Wendel. "Auch viele Gemeinschaftsunterkünfte, in die Flüchtlinge nach den ersten drei Monaten in der Aufnahme verteilt werden, sind viel zu groß."
    Als Positivbeispiel lobte Wendel Hamburg: Von den im vergangenen Jahr neu geschaffenen Unterbringungsplätzen seien 90 Prozent Wohnungen. "Zumal der Wohnungsmarkt in Hamburg ja nicht gerade einer der billigsten in Deutschland ist."
    Die jüngsten Vorfälle in deutschen Flüchtlingsheimen ausschließlich auf private Betreiberfirmen zurückzuführen, hält Wendel für zu kurz gegriffen:
    "Uns sind auch Unregelmäßigkeiten aus Flüchtlingsheimen bekannt, die von der Awo betrieben wurden, die von Wohlfahrtsorganisationen betrieben wurden oder die direkt von den Landkreisen betrieben wurden."
    Lesen Sie hier in Kürze das vollständige Interview mit Kay Wendel.