Außenminister John Kerry sprach mit mehreren amerikanischen Abgeordneten auf dem Kapitol über eine Vergrößerung des Flüchtlingskontingentes. Letztlich muss der Kongress darüber entscheiden, ebenso über die Bereitstellung der finanziellen Mittel dafür. Außenminister Kerry wollte deshalb keine näheren Angaben machen.
"Wir wollen die Zahl der Flüchtlinge erhöhen, die wir aufnehmen. Wir schauen uns jetzt genau an, wie viele das sein können, mit Blick auf die Migrationskrise in Syrien und Europa."
Ein Mitarbeiter des State Departments erklärte, man erwäge, nächstes Jahr 5.000 Flüchtlinge mehr aufzunehmen. Kerry habe darüber auch bereits mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier gesprochen. Die Europäer hätten derzeit mit der praktischen Bewältigung des Flüchtlingsstromes zu tun. Es gebe keine konkreten Hilfsanfragen an die USA, hieß es aus dem Außenministerium, man sei jedoch zur Hilfe bereit.
Kerry telefoniert mit russischem Außenminister
Derweil versucht die amerikanische Regierung auf diplomatischem Wege, Russland davon abzubringen, mehr Waffen und Personal zur Unterstützung des Assad-Regimes nach Syrien zu bringen. Kerry telefonierte deshalb gestern mit dem russischen Außenminister Lawrow. Kerry habe erneut seiner Sorge Ausdruck verliehen, dass die Ausweitung der russischen Militärhilfe weitere Menschenleben kosten könne und die Gefahr einer Konfrontation mit der Anti-IS-Koalition in sich berge.
Kerry hatte bereits am Wochenende mit Lawrow telefoniert. Ein Sprecher des Weißen Hauses erklärte an Bord der Airforce One gegenüber Reportern, keine auswärtige Partei sollte Assad unterstützen. Nach amerikanischen Informationen sind in den vergangenen Tagen zwei russische Landungsschiffe, die auch Panzer transportieren können, zusätzliche Flugzeuge und russische Marine-Infanteristen in Syrien angekommen. Angeblich sollen die russischen Truppen die Militärbasis Latakia, die sich auf dem Gebiet Assads befindet, zu einer Luftleitzentrale ausbauen.