UNO
Flüchtlingskommissar Grandi wirft Sicherheitsrat Komplettversagen vor

Der Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Grandi, hat dem UNO-Sicherheitsrat Versagen bei der Bekämpfung von Fluchtursachen vorgeworfen.

17.06.2024
    Filippo Grandi, Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen
    Filippo Grandi, Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, kritisiert den UNO-Sicherheitsrat (picture alliance/ KEYSTONE/ Salvatore Di Nolfi)
    In einer Rede vor dem Gremium in New York sagte er, die Zahl der Menschen, die ihr Zuhause aufgrund von Krieg, Gewalt und Verfolgung verlassen hätten, sei inzwischen auf 114 Millionen gestiegen. Der Sicherheitsrat habe es versäumt, seine Stimme zu nutzen, um Konflikte wie etwa im Gazastreifen, in der Ukraine oder im Sudan zu lösen.
    Grandi kritisierte außerdem, einige Länder träfen "kurzsichtige außenpolitische Entscheidungen". Dabei seien oft Doppelmoral und Lippenbekenntnisse im Spiel. Welche Staaten er damit meinte, sagte er nicht.
    In internationalen Konflikten wird aus Sicht des UNO-Flüchtlingskommissars das humanitäre Völkerrecht häufig nicht mehr eingehalten. Dies habe eine Zunahme ziviler Todesopfer zur Folge, beklagte Grandi.
    Diese Nachricht wurde am 31.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.