Neumann betonte, die Situation im Syrien und Irak habe dazu geführt, dass die Kurden auch in der Türkei selbstbewusster geworden seien. Denn die seien fast die einzigen Verbündeten des Westens in der Region, die effektiv gegen die Terrormiliz Islamischer Staat kämpften. Wenn die Türkei gegen den IS vorgehe, bekämpfe sie damit den größten Feind der Kurden.
Zudem habe der IS in der Türkei einen großen Teil seiner Infrastruktur und es gebe viele Unterstützer. "Es besteht natürlich die Furcht, dass wenn man gegen den Islamischen Staat sehr stark vorgeht, dass dann möglicherweise der IS sich bei der Türkei rächt."
Mit Blick auf den Anschlag in Ankara mit 102 Toten sagte der Sicherheitsexperte des King's College in London, dass die Fakten für den IS als Täter sprächen. "Er ist der plausibelste Kandidat für das Attentat." Damit sei die Terrormiliz nun auch zum Faktor innerhalb der Türkei geworden.
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