Fischer und Marinepolizei aus Indonesien haben einem Marinesprecher zufolge am Freitag rund 800 Menschen gerettet, deren Schiff vor der Insel Sumatra zu sinken drohte. Die thailändische Marine schleppte ein Flüchtlingsschiff wieder aufs Meer hinaus, nachdem die Insassen mit Wasser, Essen und Medizin versorgt worden waren. Die Menschen hätten nicht in Thailand an Land gehen wollen, sagte zur Begründung ein Regierungssprecher in Bangkok.
Bei den Bootsflüchtlingen handelt es sich überwiegend um Rohingya, einer muslimischen Minderheit aus dem mehrheitlich buddhistischen Myanmar. Zum anderen stammen die Flüchtlinge auch aus Bangladesch. In den vergangenen Tagen waren in den Gewässern der Andamanensee und nördlichen Straße von Malakka zwischen Thailand, Malaysia und Indonesien mehrere Boote gestoppt worden.
IOM-Sprecher im DLF: "Entsetzliche Bedingungen"
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) forderte unterdessen die Weltgemeinschaft auf, den Tausenden auf dem Meer treibenden Menschen zu helfen. "Das Ganze ist ein teuflisches Verbrechen, das von Schmugglern an extrem schutzbedürftigen Menschen begangen wird", kritisierte IOM-Generaldirektor William Lacy Swing.
Der IOM-Sprecher für die Region Asien-Pazifik, Joe Lowry, sagte am Freitagmorgen im Deutschlandfunk, viele Flüchtlinge seien entkräftet und erschöpft. "Wir wissen zumindest von einem Schiff mit 350 Menschen, die seit nunmehr vier Tagen weder über ausreichend Lebensmittel noch Wasser verfügen", so Lowry. "Das müssen entsetzliche Bedingungen sein, sie trinken vermutlich Meerwasser, um überleben zu könne, wenn sie noch leben." Einige Menschen seien seit Anfang März unterwegs. "Wir wissen, dass einige Boote führungslos herumtreiben", fügte der IOM-Sprecher im DLF hinzu.
Die in Genf beheimatete IOM stellte eine Million US-Dollar für die Versorgung der südostasiatischen Bootsflüchtlinge bereit.
(tön/tzi)