Ein Sprecher des mazedonischen Innenministeriums begründete die Verhängung des Ausnahmezustands mit einer angestiegenen Zahl von Flüchtlingen entlang des sogenannten Balkan-Korridors. Das berichtet die amtliche Nachrichtenagentur MIA. Der Einsatz der Armee solle die Sicherheit der mazedonischen Bevölkerung in der betroffenen südlichen Grenzregion sicherstellen. Nötig geworden sei dies auch durch eine "völlige Abwesenheit polizeilicher Aktivitäten auf griechischer Seite", so der Sprecher des Innenministeriums weiter.
In der mazedonischen Grenzstadt Gevgelija treffen derzeit Schätzungen zufolge täglich wenigstens 2.000 Flüchtlinge ein. Dort versuchen die meisten einen der drei Züge in Richtung Serbien zu nehmen, von wo sie weiter in Richtung Norden reisen wollen.
Die mazedonische Regierung hatte erst kürzlich Hilfe von der Europäischen Union wegen der vielen Flüchtlinge verlangt. Mit Blick auf den Nachbarn Griechenland sagte Innenminister Mitko Cavkov, die EU sei in der Pflicht, weil das "Problem" in Mazedonien aus einem EU-Mitgliedstaat importiert werde. Sein Land verfüge über keine ausreichenden Kapazitäten, um alle Flüchtlinge zu erfassen.
(tön/tj)