Archiv

Flüchtlingslager Calais
Abriss der Hütten und Zelte gestartet

Im französischen Calais haben Arbeiter mit dem Abriss der Zelte und Hütten im provisorischen Flüchtlingslager begonnen. Sie setzten Schaufelbagger und Motorsägen ein, einige Hütten gingen während der Räumung in Flammen auf. Von den ehemaligen Bewohnern des Camps könnten einige Hundert nach Deutschland gebracht werden.

    Zu sehen sind viele Arbeiter in orangefarbenen Schutzanzügen. Im Vordergrund steht ein Schaufelbagger.
    Arbeiter haben mit dem Abriss des als "Dschungel" bekannten Flüchtlingslagers in Calais begonnen. (AFP / Philippe Huguen)
    Die Räumungsarbeiten in der nordfranzösischen Hafenstadt Calais werden von Polizisten gesichert, die Zusammenstöße mit den noch verbliebenen Bewohnern des Camps verhindern sollen. Die in orangefarbene Schutzanzüge gekleideten Arbeiter demontierten nach Korrespondentenberichten leere Zelte und Hütten und brachten Überbleibsel wie alte Matratzen, Decken und Töpfe in Müllcontainer.
    Während der Aktion gingen einige der Hütten in Flammen auf. Unklar ist, ob sie von den Flüchtlingen angezündet wurden. Die zuständige Präfektin, Fabienne Buccio, sprach von nötigen "Aufräumarbeiten". Noch verbleibende Bewohner sollen nach ihren Worten aufgefordert werden, den "Dschungel" zu verlassen. Bulldozer kämen aber nicht zum Einsatz, betonte Buccio.
    Rückkehrer nach Deutschland
    Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geht davon aus, dass wegen der Räumung des Camps in Calais mehrere Hundert Flüchtlinge nach Deutschland zurückkehren könnten. Denkbar sei, dass Frankreich die Rücknahme der Asylsuchenden fordere, die hier zuerst registriert worden seien. Eine offizielle Anfrage von französischer Seite liegt laut Bundesamt aber bisher nicht vor.
    Nach Angaben des französischen Innenministeriums haben seit Beginn der Räumung am Montag mehr als 3.000 Menschen das Lager verlassen. Die meisten wurden demnach mit Bussen in Aufnahmezentren im ganzen Land gebracht. Sie stammen überwiegend aus Afghanistan, aus dem Sudan und Eritrea.
    (gwi/tj)