Die Polizei macht keine Angaben dazu, wie viele Menschen an dem Protestzug teilnahmen. Laut Studenten der TU Dresden, die die Demonstranten zählten, waren es mehr als in der Vorwoche. Die Pegida-Organisatoren sprachen sogar von 20.000 Teilnehmern. Mehrere Hundert Bürger versammelten sich zu einer Gegendemonstration.
Tenor des Pegida-Protests in der sächsischen Landeshauptstadt: Die Bundesregierung versage bei der Sicherung der deutschen Grenzen, berichtet unsere Reporterin Ine Dippmann. Einige Redner forderten, die Bundeswehr dazu einzusetzen und dass die Bürger selbst die Grenzen kontrollieren sollten. Pegida-Chef Lutz Bachmann äußerte sich bei der Kundgebung über die Anklage gegen ihn wegen Volksverhetzung. Er sagte, er werde sich nicht mundtot machen lassen, berichtet der MDR. Gegen die Presse erhoben die Demonstranten erneut den Vorwurf, sie würde nicht die Wahrheit berichten.
Protest von Medienvertretern
Mehrere Journalistenverbände und der Mitteldeutsche Rundfunk forderten unterdessen mehr Schutz für Medienvertreter bei solchen Demonstrationen. In einem gemeinsamen Schreiben heißt es: "Die Aufputschung von teilweise tausenden Anhängern der Bewegungen mit den Rufen 'Lügenpresse' ist nicht nur für alle Medienvertreter unerträglich. Sie beschädigt die Demokratie, schafft eine Stimmung der Verunsicherung in der Bevölkerung und provoziert Handlungen bis hin zum Einsatz von Gewalt." Die Innenministerien der Länder und die Polizei sollten Angriffe auf Journalisten unterbinden.
In der vergangenen Woche waren bei der Pegida-Demonstration zwei Reporter angegriffen und verletzt worden.
(pr/swe)