In seinem Werk "Der Traum oder Mond-Astronomie" spielt der große Forscher durch, wie es auf dem Mond zugehen und wie dort der Himmel aussehen könnte. Seine Reiseschilderung ist sehr detailliert. So leiden Mutter und Sohn unter der Schwerelosigkeit und der Kälte während der Reise.
Bei der Annäherung an den Mond spüren sie dessen Anziehungskraft. Nach der Landung staunen sie über hohe Berge, tiefe Täler und die Hitze der Sonne. Johannes Kepler hielt den Mond für bewohnt. Die Reisenden von der Erde begegnen merkwürdigen Lebewesen. Um möglichem Ärger mit Obrigkeit und Kirche aus dem Weg zu gehen, schilderte Johannes Kepler diese Geschichte als Traum eines Menschen. Formal hatte sie keinen Bezug zur Wirklichkeit.
Anfangs kursierten nur wenige Abschriften des Werks. Erst 1634, vier Jahre nach Keplers Tod, ließ ein Sohn das Buch drucken. Erstaunlicherweise hat der Astronom diese Geschichte erstmals zu Papier gebracht, noch bevor Galileo Galilei sein Teleskop an den Himmel richtete und etwa die Mondberge entdeckte.
Rein mit seiner Fantasie hat Johannes Kepler mehr als drei Jahrhunderte vor dem tatsächlichen Mondflug die Reise zu unserem Trabanten beschrieben – und zwar traumhaft gut.