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Flugbegleiter-Streik
Lufthansa zieht erneut vor Gericht

Die Lufthansa hat wegen des Ausstandes der Flugbegleiter 930 Flüge für Mittwoch gestrichen. Das Unternehmen will die Streiks gerichtlich verbieten lassen. Es erklärte sich zugleich zu weiteren Gesprächen mit der Gewerkschaft Ufo bereit. Doch die fordert eine Schlichtung ohne Vorbedingung.

    Eine Flugbegleiterin steht in der Economy Class im Airbus A380 nach der Landung in München.
    Die Tarifpartner bekunden Gesprächsbereitschaft, doch die Streiks gehen vorerst weiter. (dpa / picture-alliance / Tobias Hase)
    Die Flugbegleiter sind an den Flughäfen in Frankfurt am Main, München und Düsseldorf zu weiteren Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Wie die Lufthansa mitteilte, sind von den 930 Annulierungen am Mittwoch insgesamt fast 100.000 Passagiere betroffen.
    Das Unternehmen will den Streik des Kabinenpersonals für die nächsten Tage verbieten lassen. Dazu wurden an den Arbeitsgerichten in Darmstadt und Düsseldorf entsprechende Anträge gestellt.
    Das Arbeitsgericht in Düsseldorf hatte bereits per einstweiliger Verfügung weitere Streikmaßnahmen des Lufthansa-Kabinenpersonals untersagt. Das galt allerdings nur für den Dienstag in Düsseldorf, weil sich auch der Eilantrag nur auf diesen Tag bezogen hatte.
    Beide Seiten geben sich gesprächsbereit
    Die Lufthansa erklärte, das Unternehmen sei weiter zu einem Gespräch mit der Gewerkschaft bereit. Voraussetzung dafür sei jedoch die Absage des Streiks. Das lehnte die Gewerkschaft ab, zeigte sich aber dennoch gesprächsbereit. Ufo-Chef Nicoley Baublies sagte am Frankfurter Flughafen, Streik sei kein Selbstzweck. Der Konzern müsse jedoch eine Schlichtung ohne Vorbedingungen anbieten. Er warte auf einen Anruf der Lufthansa.
    Baublies brachte zudem einen Runden Tisch ins Gespräch, an dem neben Flugbegleitern auch Piloten und das Bodenpersonal teilnehmen sollten, um gemeinsam über den Umbau des Lufthansa-Konzerns zu sprechen. Die Lufthansa hatte Ufo zuletzt ein neues Angebot gemacht, wie Brigitte Scholtes im DLF berichtete, doch die Gewerkschaft lehnte es ab.
    Kern des Konflikts

    Der Tarifkonflikt zwischen den Flugbegleitern und der Lufthansa zieht sich schon seit zwei Jahren hin. Die Gewerkschaft kämpft vor allem gegen geplante Einschnitte für die 19.000 Lufthansa-Flugbegleiter bei der sogenannten Übergangsversorgung.
    Diese betriebsinterne Frührente bekommen Stewards und Stewardessen wegen der körperlichen Belastungen in ihrem Job, um schon schon vor dem offiziellen Rentenbeginn mit 65 Jahren in Ruhestand gehen zu können. Ufo sieht diese Zahlungen als gefährdet an und warnt vor einer "Altersarmut" des Kabinenpersonals.
    (kis/lob)