Die Maschine war auf dem Flug von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ostukraine dem Bericht zufolge von einer Buk-Flugabwehrrakete russischer Herstellung zerstört worden. Das erklärte die von der niederländischen Staatsanwaltschaft geleitete internationale Untersuchungskommission in Nieuwegein bei Utrecht, der Bericht ist inzwischen auf den Seiten der niederländischen Behörden abrufbar.
Ermittler: "Das können wir überzeugend beweisen"
Die Rakete wurde den Ermittlern zufolge von pro-russischen Rebellen in der Ost-Ukraine abgefeuert und die mobile Abschussrampe anschließend nach Russland zurückgebracht. "Das können wir überzeugend beweisen", sagten die Ermittler. Die Erkenntnisse stützten sich auf die Auswertung von Satellitenbildern und Informationen der Geheimdienste.
Aus abgehörter Kommunikation der Separatisten gehe hervor, dass diese Boden-Luft-Raketen angefordert und später deren Erhalt bestätigt hätten. Die strafrechtlichen Ermittlungen hätten ergeben, dass die Buk-Rakete "vom russischen Territorium" in die Ukraine gebracht worden sei und dass der Raketenwerfer nach dem Abschuss wieder "zurück nach Russland" gebracht worden sei, sagte einer der leitenden Ermittler, Wilbert Paulissen.
Das Buk-System ist in Russland im Einsatz, nicht aber in der Ukraine. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für den Abschuss verantwortlich. Bei der Katastrophe am 17. Juli 2014 waren alle 298 Menschen an Bord getötet worden, die meisten waren Niederländer.
Die leitende niederländische Staatsanwaltschaft habe bereits 100 Verdächtige ausgemacht, die an dem Abschuss beteiligt gewesen waren - zum Teil seien sie bereits identifiziert. Untersucht haben den Vorfall ein gemeinsames Untersuchungsteam aus den Niederlanden sowie Belgien, Ukraine, Malaysia und Australien.
Russland widerspricht deutlich
Bereits vor der Veröffentlichung hatte der Kreml vorgreifend erklärt, dass Radardaten die Theorie eines Abschusses aus dem Rebellengebiet "definitiv" widerlegten. Die Rakete müsse von außerhalb des von den Separatisten kontrollierten Gebiets im Osten der Ukraine abgefeuert worden sein, sagte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow. "Wenn es eine Rakete gab, muss sie von woanders gekommen sein", sagte er.
Russland hat in den 14 Monaten seit der Tragödie widersprüchliche Angaben zum möglichen Hergang gemacht. Gezielt wurden immer kurz vor Veröffentlichung offizieller Berichte neue angebliche Beweise in Umlauf gebracht.
(nch/tgs)