"Wenn der IS sich zu diesem Anschlag bekennt, ihn aber nicht durchgeführt hat, wäre das eine Strategieveränderung des IS, die wir so bis dahin nicht gesehen haben", sagte Carlo Masala, Professor für internationale Politik an der Universität der Bundeswehr in München. Es sei wahrscheinlich, dass die Terrormiliz dahinterstecke.
Wenn herauskäme, dass der IS trotz Selbstbekenntnis nicht für den Absturz verantwortlich sei, erhielte der Nimbus einer Organisation, die ihre Ziele auch umsetzen kann, natürlich Kratzer, so Masala.
Den Sinai bezeichnete der Politologe als Brutstätte für Terroristen, die Ägypten seit der Revolution nicht mehr in der Hand habe.
"Es haben sich bereits unter den Muslimbrüdern radikale Teile dort festgesetzt und verüben von hier Anschläge, sowohl in Richtung Israel als auch in Richtung Ägypten."
Stimmung der russischen Bevölkerung könnte kippen
Mit dem Eingreifen in Syrien sei Russland nun Teil der potenziellen Ziele des IS geworden."Der IS hat auch in der Vergangenheit nie wahllos Anschläge verübt, sondern immer gezielt, wenn es außerhalb Iraks oder Syriens war - gegen die Staaten, die ein besonderes Engagement im Kampf gegen IS zeigen."
Es zeuge von Angst, wenn ein Staat seine zivile Luftfahrt auffordert, bestimmte Ziele nicht mehr anzufliegen, beziehungsweise bestimmte Strecken zu streichen, sagte Masala.
Der Anschlag werde Auswirkungen auf die Politik Wladimir Putins haben, "weil Putin jetzt eigentlich mit Blick auf den IS, aber auch mit Blick auf die Bevölkerung in Syrien, noch härter gegen den IS vorgehen muss."
Im Gegensatz zum Engagement Russlands in der Ukraine sei das Engagement Russlands in Syrien in der russischen Bevölkerung nicht besonders populär. "Wir könnten hier erleben, dass die Stimmung in Russland wirklich kippt und sich Widerstand regt gegen das Engagement Russlands in Syrien."
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