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Flugzeuge im Bauch

Raumfahrt. - Mit einem Flugzeug will die Nasa den Mars so eingehend untersuchen, wie alle Raumsonden bisher es nicht konnten. Das Projekt Ares wurde 2003 aus Geldmangel eingefroren, jetzt wird es reaktiviert.

Von Guido Meyer |
    Joel Levine vom Langley Forschungszentrum der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa in Virginia hat hochfliegende Pläne. Im wahrsten Sinne des Wortes: Anderthalb Kilometer über der Oberfläche möchte Levine den Roten Planeten mit einem Flugzeug umkreisen.

    "Wir glauben, dass wir nach einem einstündigen Flug die Schulbücher über den Mars neu werden schreiben müssen. Wir wollen hochpräzise Messungen der Atmosphäre bekommen, nach biologischen Gasen und nach solchen vulkanischen Ursprungs Ausschau halten, die Oberfläche untersuchen, den unverstandenen Magnetismus des Mars und noch rund ein Dutzend weiterer Besonderheiten."

    Ares, so der Name des Flugzeuges, was für Aerial Regional-Scale Environment Survey of Mars steht, also der Erkundung der lokalen Mars-Umgebung aus der Luft. Mitfliegen will der Chef-Wissenschaftler des Projektes nicht – Ares ist eine Art unbemannte Drohne.

    "Wir werden das Flugzeug vor seinem Start entsprechend programmieren. Es soll in Gegenden fliegen, in denen wir Methan vermuten. Während seines Fluges soll Ares alle drei Minuten die Zusammensetzung der Atmosphäre auf Methan und andere Gase mit vermutlich biologischem Ursprung hin untersuchen."

    In Windtunnels haben Levine und sein Team das Mars-Flugzeug bereits getestet und es außerdem in drei Kilometer Höhe von einem Ballon abgeworfen. In dieser Höhe entspricht die dünnere Luft ungefähr der Atmosphäre des Mars. Test bestanden; heil gelandet. Bleibt nur die Frage, wie Ares überhaupt ans Ziel kommen soll.

    "Wie transportieren wir ein Flugzeug zum Mars? Natürlich können wir es nicht einfach durch den luftleeren Raum zum nächsten Planeten fliegen. Wir falten das Vehikel mit seinen 6,5 Metern Flügelspannweite zusammen, so dass es in den Bauch einer herkömmlichen Rakete passt. In der Mars-Atmosphäre angekommen, entfaltet das Flugzeug seine Flügel und beginnt sofort seinen Flug, nachdem wir die Nutzlasthülle der Rakete abgesprengt haben."

    Eigentlich hätte Ares schon 2003 zum und über den Mars fliegen sollen. Wegen angespannter Haushaltslage hat die Nasa das Projekt seinerzeit nicht eingestellt sondern nur "eingefroren" – bereit, es bei entsprechender Finanzierung jederzeit aufzutauen und auf die Reise Richtung Mars zu schicken.