Die schwarz-gelbe Landesregierung in NRW will die Förderschulen bis auf Weiteres erhalten. Auch die frisch vereidigte Regierung in Niedersachsen will mehr "Flexibilität" und "Wahlmöglichkeiten" bei der Inklusion und die Förderschulen in den nächsten vier Jahren weiter betreiben. Die Gründe für dieses Umdenken: Viele Regelschulen klagen, dass sie mit der Inklusion schlicht überfordert sind. Es fehlt an qualifiziertem Personal, den Regellehrern mangelt es an entsprechenden Fortbildungen. Und manche Eltern finden, dass ihr Kind auf einer Förderschule einfach besser aufgehoben ist.
Statt sich für ein System zu entscheiden, werden nun also beide einstweilen weiter betrieben. Die Folgen: hohe Kosten – und fehlende Sonderpädagogen. Dass Inklusion tatsächlich gelingen kann, zeigen Bundesländer, die schon mehr Erfahrung damit haben: Zum Beispiel Schleswig Holstein, wo bereits vor 25 Jahren mit der gemeinsamen Beschulung begonnen wurde.
Campus & Karriere fragt: Wie sinnvoll ist es, beide Systeme parallel zu betreiben? Wie kann die Versorgung mit Sonderpädagogen und Schulbegleitern verbessert werden, wenn Förderschulen erhalten bleiben? Und: muss sich die Lehrerausbildung grundsätzlich verändern, damit auch allgemeinbildende Lehrer inklusiv unterrichten können?
Gesprächsgäste:
- Franziska Müller-Rech, schulpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im NRW-Landtag
- Astrid Hannemann, Leiterin der Geschwister-Prenski-Gemeinschaftsschule in Lübeck
- Thomas Binn, Autor des Dokumentarfilmer "Ich, Du, Inklusion"
Eine Sendung mit Hörerbeteiligung. Rufen Sie an unter 00800 4464 4464 oder per Mail an campus@deutschlandfunk.de
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Elin Rosteck
Grenzen der Inklusion
Reportage über einen Schüler, der trotz guter Leistungen von der Regel- wieder auf die Förderschule gewechselt ist
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