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Klimawandel
Folgekosten könnten bis 2050 bis zu 900 Milliarden Euro betragen

Schäden durch klimabedingtes Extremwetter könnten die deutsche Volkswirtschaft bis Mitte des Jahrhunderts bis zu 900 Milliarden Euro kosten. Das geht aus einer wissenschaftlichen Untersuchung zu den Folgen des Klimawandels im Auftrag der Bundesregierung hervor.

    Der Fischmarkt mit der Fischauktionshalle ist am Morgen während einer Sturmflut beim Hochwasser der Elbe überschwemmt.
    Überschwemmung in Hamburg (dpa/Daniel Bockwoldt)
    Das Bundeswirtschaftsministerium und das Umweltministerium stellten die Studie in Berlin vor. In dem Papier spielen das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und die Prognos AG verschiedene Szenarien für den Zeitraum 2022 bis 2050 durch, die sich in ihrer Heftigkeit je nach Ausmaß der Erderhitzung unterscheiden.

    Modelle: "Schwacher" und "starker" Klimawandel

    Auf die Maximalsumme belaufen sich die jährlichen Folgekosten demnach im Falle eines "starken Klimawandels". Ein "schwacher Klimawandel" würder rund 280 Milliarden Euro im selben Zeitraum kosten. Die Ergebnisse sind nicht als Vorhersage zu verstehen, sondern sollen einen Eindruck vermitteln, was unter bestimmten Annahmen passieren könnte.

    "Klimaschutz sehr ernst nehmen"

    Nach den Modellen würden sich die durchschnittlichen jährlichen Kosten der Extremereignisse wie Hitze und Hochwasser der letzten 20 Jahre bis 2050 jährlich um das Anderthalb- bis Fünffache erhöhen. Für das Jahr 2050 würde das einen Verlust des Bruttoinlandsprodukts von 0,6 bis 1,8 Prozent bedeuten. Damit würde die Wirtschaft selbst im günstigsten Szenario schrumpfen, falls keine Vorkehrungen zur Anpassung an die Erderwärmung getroffen werden.
    Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Wenzel, sagte: "Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass wir ambitionierten Klimaschutz sehr ernst nehmen müssen. Sonst besteht die Gefahr, künftigen Generationen hohe Schadenskosten aufzubürden." Umweltstaatssekretärin Rohleder betonte, die Folgen der Klimakrise beeinträchtigten den Wohlstand in Deutschland erheblich. Investitionen in ambitionierten Klimaschutz und vorsorgende Klimaanpassung seien entscheidend, um die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit der Ökosysteme zu erhöhen.

    Klimamaßnahmen als Gemeinschaftsaufgabe

    Das Bundesumweltministerium prüft nach eigenen Angaben, wie der Bund den Kommunen bei Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Erderwärmung besser helfen kann. Das Grundgesetz lässt eine gemeinsame Finanzierung bislang nicht zu. Nun wird erwogen, Klimamaßnahmen als Gemeinschaftsaufgabe gesetzlich zu verankern.
    Diese Nachricht wurde am 06.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.