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Folterpraktiken
CIA-Chef räumt Fehler ein

Direktoren der CIA geben nicht oft Pressekonferenzen. Der amtierende Chef des Geheimdienstes, John Brennan, hat das nun getan, um Fehler bei Verhören von Terrorverdächtigen einzugestehen - und zu betonen, dass es sich dabei um Einzelfälle gehandelt habe.

    CIA-Direktor John Brennan im Frühjahr 2013
    Räumt Fehler ein: CIA-Direktor John Brennan (Imago / Xinhua)
    "Wir sind keine perfekte Institution", sagte John Brennan. Anlass für seine Pressekonferenz war die Veröffentlichung eines Berichts über die geheimen Gefängnisse der CIA und die äußerst umstrittenen Verhörmethoden bis hin zu Folter - alles geschehen nach den Anschlägen vom 11. September 2001.
    Brennan räumte nun ein, dass die Agenten "in einer begrenzten Zahl von Fällen" nicht genehmigte und, wie er es nannte, "widerliche" Verhörtechniken einsetzten. Er begrüßte auch die Entscheidung von Präsident Barack Obama, die "harschen" Verhörprogramme zu verbieten. Ausdrücklich betonte er, dass der Geheimdienst inzwischen eine Reihe von Reformen umgesetzt habe, damit dergleichen nicht wieder vorkomme.
    Schlafentzug, Schläge, simuliertes Ertränken
    Der Geheimdienstausschuss des amerikanischen Senats hatte am Dienstag die Ergebnisse einer Untersuchung veröffentlicht, die sich über Jahre erstreckt hatte. Obwohl zahlreiche Passagen geschwärzt wurden, wird darin die Misshandlung von Terrorverdächtigen nach dem 11. September 2001 offengelegt. Unter anderem wurden die Gefangenen in den geheimen Gefängnissen der CIA weltweit immer wieder gefoltert, etwa durch Schlafentzug, Schläge und simuliertes Ertränken. Nach der Veröffentlichung des Berichts forderten viele Politiker - auch in Deutschland - strafrechtliche Konsequenzen für die Verantwortlichen. Brennan selbst war seinerzeit CIA-Vizedirektor.
    (jcs/vic)