Die Verbraucherorganisation Foodwatch formuliert ihren Vorwurf unverblümt, und das klingt so:
"Die cholesterinsenkenden Margarinen wie Becel pro activ von Unilever sind Medikamente in Lebensmittelform. So was hat im Supermarkt überhaupt nichts zu suchen, a) weil gesunde Menschen es ausdrücklich meiden sollten. Das empfehlen deutsche Behörden. Und b) weil sie das Herzinfarktrisiko vielleicht sogar erhöhen, anstatt es zu senken. Deswegen fordern wir Unilever zu einem sofortigen Verkaufsstopp dieses Becel pro activ Lebensmittels auf."
Oliver Huizinga ist Sprecher von Foodwatch. Die Verbraucherschützer befürchten, die der Margarine zugesetzten Pflanzensterine könnten das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen, anstatt es zu senken. Wie es zur cholesterinsenkenden Wirkung von Becel pro activ kommt, erklärt Arne Kirchem, Marketingdirektor für Margarine bei Unilever.
"Es ist so, dass genau wie das Cholesterin diese Pflanzensterine im Darm aufgenommen werden, und im Darm mit dem Cholesterin um die Aufnahme konkurrieren, und es verdrängen. Nun ist es aber so: Im Gegensatz zum Cholesterin werden die Pflanzensterine vom Körper zu über 95 Prozent wieder ausgeschieden."
Dass Pflanzensterine den Cholesteringehalt im Körper senken, steht auf der Packung und ist vor allem als Hinweis für Menschen gedacht, die bereits cholesterinsenkende Medikamente schlucken.
"Leute, die schon cholesterinsenkende Mittel nehmen, sind ja in ärztlicher Behandlung. Solche Mittel, in der Regel handelt es sich um Statine, sind ja verschreibungspflichtig. Das heißt, die sind sowieso im Gespräch mit ihrem Arzt und auch unter Kontrolle. Weiter muss man sagen, dass es gar nichts macht, wenn man Statine und Pflanzensterine zusammen nimmt. Die haben sogar eine additive Wirkung. Und wir selber sind in direktem Kontakt mit Ärzten, empfehlen das sogar, weil man das Medikamentenlevel dadurch dann absenken kann und im Grunde weniger Medikamentierung braucht."
Das trifft zu, sagt Dr. Diana Rubin. Sie leitet im Bundesinstitut für Risikobewertung die Fachgruppe Ernährungsrisiken und neuartige Lebensmittel. Das Bundesinstitut analysiert seit Jahren internationale Studien, die sich mit cholesterinsenkenden Lebensmitteln beschäftigen.
"Die Auswertungen der kurz- bis mittelfristigen Studien stützen das, weil diese Produkte zu einer Senkung des Gesamt- und LDL-Cholesterins führen. Was Patienten angeht, können sie zwar kurzfristig eine Senkung des Cholesterinspiegels erreichen, der auch unterstützend zu einer medikamentösen Therapie eingesetzt werden kann, aber das auch hier unbekannt ist, welchen Langzeiteffekt diese Produkte haben."
Über Langzeitauswirkungen weiß man also noch wenig. Die sind aber auch für Menschen von Bedeutung, die cholesterinsenkende Produkte essen, ohne ein Cholesterinproblem zu haben.
"Wir sehen durchaus mögliche Risiken, die mit den Produkten einhergehen können, und wir raten vom BfR davon ab, diese Produkte in der Allgemeinbevölkerung zu verwenden, also auch bei Personen, die keinen erhöhten Cholesterinspiegel haben. Die Cholesterinsenkung tritt auch bei diesen Personen auf, ist aber möglicherweise gar nicht erwünscht. Und es gibt auch Hinweise darauf, dass möglicherweise sogar bei Patienten mit erhöhtem Cholesterinspiegel negative Langzeitwirkungen auftreten können, weil man festgestellt hat, dass an Herzklappen vermehrt Ablagerungen von Phytosterinen aufgetreten sind bei langfristiger Anwendung."
Ein Verkaufsverbot für cholesterinsenkende Lebensmittel im Supermarkt hält Diana Rubin vom Bundesinstitut für Risikobewertung zwar für übertrieben. Aber sie warnt vor einem zu sorglosen Umgang damit.
"Insgesamt ist es aber so, wie wir selber in Studien herausgefunden haben, dass der Verbraucher nicht stark diffenziert in der Anwendung und dass die Produkte meistens für die Familie gekauft werden, dass also auch gesunde Personen diese Margarine zu sich nehmen. Das können wir nicht unterstützen."
"Die cholesterinsenkenden Margarinen wie Becel pro activ von Unilever sind Medikamente in Lebensmittelform. So was hat im Supermarkt überhaupt nichts zu suchen, a) weil gesunde Menschen es ausdrücklich meiden sollten. Das empfehlen deutsche Behörden. Und b) weil sie das Herzinfarktrisiko vielleicht sogar erhöhen, anstatt es zu senken. Deswegen fordern wir Unilever zu einem sofortigen Verkaufsstopp dieses Becel pro activ Lebensmittels auf."
Oliver Huizinga ist Sprecher von Foodwatch. Die Verbraucherschützer befürchten, die der Margarine zugesetzten Pflanzensterine könnten das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen, anstatt es zu senken. Wie es zur cholesterinsenkenden Wirkung von Becel pro activ kommt, erklärt Arne Kirchem, Marketingdirektor für Margarine bei Unilever.
"Es ist so, dass genau wie das Cholesterin diese Pflanzensterine im Darm aufgenommen werden, und im Darm mit dem Cholesterin um die Aufnahme konkurrieren, und es verdrängen. Nun ist es aber so: Im Gegensatz zum Cholesterin werden die Pflanzensterine vom Körper zu über 95 Prozent wieder ausgeschieden."
Dass Pflanzensterine den Cholesteringehalt im Körper senken, steht auf der Packung und ist vor allem als Hinweis für Menschen gedacht, die bereits cholesterinsenkende Medikamente schlucken.
"Leute, die schon cholesterinsenkende Mittel nehmen, sind ja in ärztlicher Behandlung. Solche Mittel, in der Regel handelt es sich um Statine, sind ja verschreibungspflichtig. Das heißt, die sind sowieso im Gespräch mit ihrem Arzt und auch unter Kontrolle. Weiter muss man sagen, dass es gar nichts macht, wenn man Statine und Pflanzensterine zusammen nimmt. Die haben sogar eine additive Wirkung. Und wir selber sind in direktem Kontakt mit Ärzten, empfehlen das sogar, weil man das Medikamentenlevel dadurch dann absenken kann und im Grunde weniger Medikamentierung braucht."
Das trifft zu, sagt Dr. Diana Rubin. Sie leitet im Bundesinstitut für Risikobewertung die Fachgruppe Ernährungsrisiken und neuartige Lebensmittel. Das Bundesinstitut analysiert seit Jahren internationale Studien, die sich mit cholesterinsenkenden Lebensmitteln beschäftigen.
"Die Auswertungen der kurz- bis mittelfristigen Studien stützen das, weil diese Produkte zu einer Senkung des Gesamt- und LDL-Cholesterins führen. Was Patienten angeht, können sie zwar kurzfristig eine Senkung des Cholesterinspiegels erreichen, der auch unterstützend zu einer medikamentösen Therapie eingesetzt werden kann, aber das auch hier unbekannt ist, welchen Langzeiteffekt diese Produkte haben."
Über Langzeitauswirkungen weiß man also noch wenig. Die sind aber auch für Menschen von Bedeutung, die cholesterinsenkende Produkte essen, ohne ein Cholesterinproblem zu haben.
"Wir sehen durchaus mögliche Risiken, die mit den Produkten einhergehen können, und wir raten vom BfR davon ab, diese Produkte in der Allgemeinbevölkerung zu verwenden, also auch bei Personen, die keinen erhöhten Cholesterinspiegel haben. Die Cholesterinsenkung tritt auch bei diesen Personen auf, ist aber möglicherweise gar nicht erwünscht. Und es gibt auch Hinweise darauf, dass möglicherweise sogar bei Patienten mit erhöhtem Cholesterinspiegel negative Langzeitwirkungen auftreten können, weil man festgestellt hat, dass an Herzklappen vermehrt Ablagerungen von Phytosterinen aufgetreten sind bei langfristiger Anwendung."
Ein Verkaufsverbot für cholesterinsenkende Lebensmittel im Supermarkt hält Diana Rubin vom Bundesinstitut für Risikobewertung zwar für übertrieben. Aber sie warnt vor einem zu sorglosen Umgang damit.
"Insgesamt ist es aber so, wie wir selber in Studien herausgefunden haben, dass der Verbraucher nicht stark diffenziert in der Anwendung und dass die Produkte meistens für die Familie gekauft werden, dass also auch gesunde Personen diese Margarine zu sich nehmen. Das können wir nicht unterstützen."