Rui Pinto soll 2012 eine Bank um Hundertausende Euro erleichtert und 2015 versucht haben, eine Spielerberatungsagentur in Porto um bis zu eine Million Euro zu erpressen. Pinto behauptet, er habe niemanden erpressen, sondern nur den Wert seiner Dokumente testen wollen.
Hacker oder Whistleblower?
Mit diesen Daten hatte er Enthüllungen im Fußball angestoßen. Dennoch beteuert Pinto, kein Hacker zu sein. Er sei ein normaler Computernutzer und habe sich die 70 Millionen Dokumente, über die er angeblich verfügt, auf sauberem Wege verschafft. Wie so etwas ohne Hacken möglich wäre, ist ebenso offen wie die Frage, welche Relevanz sein Material tatsächlich besitzt, über eine Vielzahl von Fußball-Steuerfällen hinaus.
Die Pariser Staatsanwaltschaft PNF, die zehn Prozent des geleakten Materials vorliegen hat, befürchtet bei Pintos Auslieferung, dass Portugal die beschlagnahmten Daten nicht mehr freigeben wird. In dem Falle hoffen die Franzosen, dass Pinto ihnen eine Kopie seines Datenpakets übergibt, die er mutmaßlich vor seiner Festsetzung im Januar in Budapest angefertigt habe. Das würde zeigen, ob Pinto wirklich ein Whistleblower ist, wie er bisher beteuert hat.