Die Champions League, seit 26 Jahren der wichtigste Vereinswettbewerb in Europa.
Hier spielen die besten Mannschaften. Doch bald wohl nicht mehr.
"Aus, aus, aus! Aus und vorbei!"
Es gibt konkrete Pläne für eine European Super League.
European Super League schon ab 2021?
Aus einem konkreten Entwurf geht hervor, dass die Topklubs als Ersatz für die Champions League ihre eigene, elitäre Liga gründen wollen - um noch viel mehr Geld zu scheffeln. Darunter der FC Bayern und Borussia Dortmund. 2021 soll es schon losgehen. Zeitnah sollen die insgesamt 16 Vereine die Erklärung unterschreiben.
Der europäische Vereinsfußball steht vor einer Revolution. Die Münchener schreiben auf Anfrage:
"Weder die Existenz, noch der Inhalt eines von Ihnen bezeichneten Binding-Term-Sheets ist dem FC Bayern München bekannt."
"Weder die Existenz, noch der Inhalt eines von Ihnen bezeichneten Binding-Term-Sheets ist dem FC Bayern München bekannt."
Vertrauliche Gespräche wolle der Rekordmeister nicht kommentieren. Er selbst hat aber schon vor mehr als zwei Jahren ganz ähnliche Pläne mitentwickelt.
"Wenn die Super League kommt, muss der FC Bayern dabei sein", sagt Michael Gerlinger, der Rechtsdirektor des Klubs. Mit den Plänen hatten die großen Vereine die UEFA unter Druck gesetzt, damit die Champions League zu ihren Gunsten reformiert wird. Mit Erfolg: die großen, wichtigen Vereine bekommen seit dieser Saison mehr Geld.
70 Millionen Dokumente durch Enthüllungsplattform
"Die UEFA hat von uns die Message bekommen - wir brauchen euch nicht - man musste auch mal diese eine Übung machen, um zu zeigen, es ist jetzt nicht so, dass die UEFA sagen kann, so ohne uns könnt ihr ja gar keinen Wettbewerb spielen. Also wir haben glaube ich uns selber auch bewiesen, wir könnten es selber, wir wollen es nicht, aber wir müssen uns nicht alles gefallen lassen, wenn es soweit kommt, dass man es nicht mehr gemeinsam macht, dann wären wir bereit es auch selber zu machen."
Und das tun die großen Klubs wohl schon bald. Die "Football Leaks" sind das größte Datenleck der Geschichte. Die Enthüllungsplattform hat dem Spiegel rund 70 Millionen Dokumente zur Verfügung gestellt und das Nachrichtenmagazin hat die Daten mit dem NDR und dem Recherchenetzwerk EIC (European Investigative Collaborations) geteilt.
Was vertuschte Infantino?
Darin enthalten sind auch Dokumente, die den heutigen FIFA-Präsidenten Gianni Infantino schwer belasten. Aus geheimen Emails geht hervor, dass Infantino Einfluss auf den neuen Ethikcode des Fußball-Weltverbandes genommen hat. Der besagt im Prinzip, was Fußballfunktionäre alles nicht dürfen, und wurde verändert.
Kurz vorher hatte Infantino an die Ethikkommission geschrieben: "nochmals vielen Dank, dass Sie mir den Entwurf der neuen Regeln geschickt haben. Ich finde es wirklich ausgezeichnet. Dennoch kann ich als 'guter alter Anwalt' eine Verordnung nicht ohne Kommentare und Vorschläge lesen. Sie finden sie unten und ich hoffe, dass sie Ihnen bei der Fertigstellung des Textes von Nutzen sein werden."
Am Ende wurde ein deutlich abgeschwächter Ethikcode verabschiedet. Ganz im Sinne des FIFA-Präsidenten. Vor vier Jahren war Infantino noch Generalsekretär der UEFA. Damals hat er großen Vereinen mit geheimen Absprachen dabei geholfen, massive Verstöße gegen die Financial Fairplay-Regel zu vertuschen. Die Regel besagt im Prinzip, dass Klubs nicht mehr ausgeben dürfen, als sie einnehmen.
Doch Paris Saint-Germain und Manchester City haben mit Geld aus Katar bzw. den Vereinigten Arabischen Emiraten viel zu viel ausgegeben. Am Ende kommen beide Vereine mit vergleichsweise milden Strafen davon - dank Gianni Infantino.