"Set, Go. Switch. Switch. That's the way to go. That’s the way to go. Good job."
Es geht heiß her auf einem Football-Feld im Hamburger Stadtpark - und zwar sprichwörtlich. Rund ein Dutzend Trainer und knapp 80 American-Football-Spieler im Alter von 13 bis 19 Jahren geben alles - trotz 34 Grad Hitze.
"Let’s see what you got. Let’s see what you got. Go."
Zwischen all den Anweisungen der US-Trainer ist auch immer wieder eine deutsche Stimme zu hören.
"Eh, kommt noch mal zurück. Eh, wartet kurz. Running backs - nochmal, ihr beide."
Björn Werner will als Vorbild und Mentor dienen
Es ist die von Björn Werner. Wenn der Berliner spricht, hören die Nachwuchsspieler gespannt zu und schauen ganz genau hin.
"Seht ihr das? Ihr wollt mit den Händen nicht ausholen. Die kommen einfach von unten nach oben. Auf die Finger. Zehenspitzen. Dein Bein bisschen weiter rein, schulterbreit. Let’s go. Go."
Werner hat schließlich das geschafft, wovon sie träumen - eine Karriere in der National Football League, NFL. Er spielte drei Jahre für die Indianapolis Colts - und will jetzt jungen deutschen Spielern jenen Weg ebnen, den er einst selbst gegangen ist.
"Also das Ziel ist wirklich, wir wollen Leute finden, die hungrig sind, die gut genug sind, die das ganze Paket sind und nach Amerika gehen.
Trainingstournee durch Deutschland
Mit Trainern von amerikanischen High Schools tourt Werner derzeit durch Deutschland, bietet Trainingscamps an - und den Nachwuchsspielern somit die Chance, sich zu zeigen und zu empfehlen.
"Ich bin einer der wenigen Deutschen, die es geschafft haben. Wir mich geht es darum, Role Model, Mentor zu sein. Ich kann den Jungs viel weitergeben - in deutscher Sprache und nicht nur in Englisch - dass sie es auch verstehen. Und das ist mein Ziel. Ich habe mich immer schon drauf gefreut, dieses Programm zu starten. Ich wusste schon, während ich noch gespielt habe, dass ich irgendwann mal sowas mache."
Die NFL ist der Traum des Nachwuchses
Werner selbst ist einst von Berlin aus auf eine amerikanische High School gegangen. Es folgte der Weg zum College - dem Sprungbrett in die NFL. Davon träumen auch der 16-Jährige Malte aus Quickborn - und der ein Jahr ältere Lennard aus Cuxhaven.
"Ja, ist schon beeindruckend, wenn man so sieht, wo er hergekommen ist, was er erreicht hat. Das will natürlich jeder machen von uns, jeder, der hier ist."
65 Spieler nach Amerika gebracht
"Hier gibt man natürlich immer hundert Prozent, weil dieser Wettkampf einfach viel größer ist - auch gegen die eigenen Teamkollegen. Man muss sich natürlich beweisen, man muss den Coaches zeigen, dass man es will - und das man besser ist als alle anderen hier. Denn sonst wird das ja nichts. Und da muss man dann auch bei 34 Grad mal ohne Wasser klar kommen."
Der Weg in die USA ist nicht nur schweißtreibend, sondern auch steinig und schwer - aber er ist durchaus möglich. In den vergangenen beiden Jahren haben Björn Werner und sein Team 65 Nachwuchsspieler nach Amerika gebracht - 15 von ihnen spielen in der höchsten College-Football-Liga - dem Sprungbrett in die NFL.