Diese umweltpolitischen Regierungsberater aus der Wissenschaft haben Vorschläge gemacht, wie folgendes Ziel zu erreichen ist: effizienter Ausbau der erneuerbaren Energien bis der komplette Strom vor allem aus Sonne und Wind kommt, trotzdem keine Stromausfälle, wenn weder Wind noch Sonne da sind. Erster Vorschlag: Die Förderung von Wind- und Sonnenstrom-Anlagen soll reformiert werden. Bis heute gilt: Wer eine Anlage aufstellt, bekommt pro Kilowattstunde einen festen Preis für 20 Jahre. Darüber hinaus können Anlagenbetreiber ihren Strom heute schon direkt an der Börse verkaufen, um gute Preise dort auszunutzen. Um ihre Kosten zu decken, kassieren sie dann zusätzlich noch eine Marktprämie. So würden die erneuerbaren Energien gut an Angebot und Nachfrage angeglichen, sagt der Vorsitzende des Sachverständigenrats für Umweltfragen Martin Faulstich von der Uni Clausthal:
"Die zentrale Änderung, die wir jetzt vorschlagen in der Reform des EEG ist, dass diese Direktvermarktung und diese gleitende Marktprämie nicht nur freiwillig und optional ist, sondern dass sie definitiv für alle neuen Anlagen verpflichtend wird."e
Wer also eine neue Anlage aufstellt, soll seinen Strom an der Börse verkaufen müssen und bekommt zusätzlich noch eine Prämie – die aber soll nicht für 20 Jahre fix sein, sondern monatlich angepasst werden. Mit dieser Pflicht-Vermarktung an der Börse würden Anlagenbauer vermehrt Strom liefern, wenn der auch gebraucht würde, sagt Harald Bradke vom Fraunhofer-Institut:
"Dass sie also sich nach Osten oder Westen ausrichten, also in den Morgen- oder Abendstunden vermehrt Strom produzieren können und nicht so sehr in der Mittagszeit, sodass sie dann einen höheren Preis an der Börse erzielen. Deswegen dieser Anreiz, dass sie direkt vermarkten. Da wir aber vermuten, dass darüber aber die Anlagenkosten sich nicht refinanzieren werden, brauchen sie noch eine zweite Geldquelle und das soll eben durch die Prämie, durch den Zuschuss gedeckt werden."
Gleichmäßigere Stromproduktion – davon versprechen sich die Regierungsberater auch mehr Versorgungssicherheit. Denn bei wenig Sonne oder Wind gibt es weniger Strom, dann müssen konventionelle Kraftwerke einspringen. Derzeit sind das vor allem Braunkohlekraftwerke. Die aber lassen sich kaum hoch und runter fahren und produzieren sehr viel CO2. Viel klimafreundlicher und flexibler sind Gaskraftwerke. Deren Strom ist aber teuer und kann gegen den Billigstrom aus Braunkohle nicht bestehen. Braunkohlestrom sei jedoch nur so billig, weil die europäischen CO2-Verschmutzungsrechte so billig sind. Braunkohle müsse also verteuert werden, damit Gasstrom sich lohne, sagen die Sachverständigen. Dazu müsse ein Verschmutzungsrecht für eine Tonne CO2 mehr kosten. Aktuell kostet der Ausstoß einer Tonne CO2 3,60 Euro – mindestens erforderlich seien 25 bis 35 Euro, sagt der Chef der umweltpolitischen Regierungsberater Martin Faulstich von der Uni Clausthal. CO2 könne verteuert werden, indem Verschmutzungsrechte aus dem Markt genommen würden.
"Wir sehen aber auch, dass der Preis im Emissionshandel sehr hoch sein müsste, um eine steuernde Wirkung zu erzielen. Und um nicht ausschließlich auf eine europäische Lösung zu setzen, wäre dann eine nationale CO2-Steuer ein Weg, den wir auch als Deutschland gehen könnten."
Die Förderung für neue Wind- und Sonnenkraftwerke soll also – wenn auch reformiert – weiter gehen; Strom aus konventionellen Kraftwerken soll teurer werden, notfalls durch eine CO2-Steuer – das werde den Strom an der Börse natürlich teurer machen, sagt Regierungsberaterin Karin Holm-Müller Uni Bonn - das sei ja auch erwünscht, um Kohlekraftwerke aus dem Markt zu drängen.
"Was das für den Haushaltspreis bedeutet, kann man so nicht sagen, das hängt von vielen Faktoren ab. Aber wenn man die Gesamtkosten, also auch die volkswirtschaftlichen Kosten betrachtet, die Kosten, die durch die CO2-Emissionen hervorgerufen werden, dann ist es sicher auch insgesamt der kostengünstigste Weg, die CO2-Emissionen zu reduzieren."
Um den CO2-Preis nach oben zu drücken, plädieren die Regierungsberater dafür, die europäischen Klimaschutzziele hoch zusetzen auf 45 Prozent CO2-Reduktion bis 2030. Zudem solle die Energiewende in Deutschland nicht von einem Energieministerium koordiniert werden, sondern vom Bundeskanzleramt.
"Die zentrale Änderung, die wir jetzt vorschlagen in der Reform des EEG ist, dass diese Direktvermarktung und diese gleitende Marktprämie nicht nur freiwillig und optional ist, sondern dass sie definitiv für alle neuen Anlagen verpflichtend wird."e
Wer also eine neue Anlage aufstellt, soll seinen Strom an der Börse verkaufen müssen und bekommt zusätzlich noch eine Prämie – die aber soll nicht für 20 Jahre fix sein, sondern monatlich angepasst werden. Mit dieser Pflicht-Vermarktung an der Börse würden Anlagenbauer vermehrt Strom liefern, wenn der auch gebraucht würde, sagt Harald Bradke vom Fraunhofer-Institut:
"Dass sie also sich nach Osten oder Westen ausrichten, also in den Morgen- oder Abendstunden vermehrt Strom produzieren können und nicht so sehr in der Mittagszeit, sodass sie dann einen höheren Preis an der Börse erzielen. Deswegen dieser Anreiz, dass sie direkt vermarkten. Da wir aber vermuten, dass darüber aber die Anlagenkosten sich nicht refinanzieren werden, brauchen sie noch eine zweite Geldquelle und das soll eben durch die Prämie, durch den Zuschuss gedeckt werden."
Gleichmäßigere Stromproduktion – davon versprechen sich die Regierungsberater auch mehr Versorgungssicherheit. Denn bei wenig Sonne oder Wind gibt es weniger Strom, dann müssen konventionelle Kraftwerke einspringen. Derzeit sind das vor allem Braunkohlekraftwerke. Die aber lassen sich kaum hoch und runter fahren und produzieren sehr viel CO2. Viel klimafreundlicher und flexibler sind Gaskraftwerke. Deren Strom ist aber teuer und kann gegen den Billigstrom aus Braunkohle nicht bestehen. Braunkohlestrom sei jedoch nur so billig, weil die europäischen CO2-Verschmutzungsrechte so billig sind. Braunkohle müsse also verteuert werden, damit Gasstrom sich lohne, sagen die Sachverständigen. Dazu müsse ein Verschmutzungsrecht für eine Tonne CO2 mehr kosten. Aktuell kostet der Ausstoß einer Tonne CO2 3,60 Euro – mindestens erforderlich seien 25 bis 35 Euro, sagt der Chef der umweltpolitischen Regierungsberater Martin Faulstich von der Uni Clausthal. CO2 könne verteuert werden, indem Verschmutzungsrechte aus dem Markt genommen würden.
"Wir sehen aber auch, dass der Preis im Emissionshandel sehr hoch sein müsste, um eine steuernde Wirkung zu erzielen. Und um nicht ausschließlich auf eine europäische Lösung zu setzen, wäre dann eine nationale CO2-Steuer ein Weg, den wir auch als Deutschland gehen könnten."
Die Förderung für neue Wind- und Sonnenkraftwerke soll also – wenn auch reformiert – weiter gehen; Strom aus konventionellen Kraftwerken soll teurer werden, notfalls durch eine CO2-Steuer – das werde den Strom an der Börse natürlich teurer machen, sagt Regierungsberaterin Karin Holm-Müller Uni Bonn - das sei ja auch erwünscht, um Kohlekraftwerke aus dem Markt zu drängen.
"Was das für den Haushaltspreis bedeutet, kann man so nicht sagen, das hängt von vielen Faktoren ab. Aber wenn man die Gesamtkosten, also auch die volkswirtschaftlichen Kosten betrachtet, die Kosten, die durch die CO2-Emissionen hervorgerufen werden, dann ist es sicher auch insgesamt der kostengünstigste Weg, die CO2-Emissionen zu reduzieren."
Um den CO2-Preis nach oben zu drücken, plädieren die Regierungsberater dafür, die europäischen Klimaschutzziele hoch zusetzen auf 45 Prozent CO2-Reduktion bis 2030. Zudem solle die Energiewende in Deutschland nicht von einem Energieministerium koordiniert werden, sondern vom Bundeskanzleramt.