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Formel 1
"Kerngeschäft muss Europa bleiben!"

Der Verkauf der Formel 1 an Liberty Media ist so gut wie perfekt. Das US-Medienunternehmen zahlt dafür mehr als acht Milliarden US-Dollar. Der bisherige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone soll seinen Posten als Geschäftsführer vorerst behalten.

Anno Hecker im Gespräch mit Andrea Schültke | 11.09.2016
    Formel-1-Fahrzeuge nach dem Start
    Formel 1 (dpa / picture-alliance / HOCH ZWEI)
    "Liberty Media will mit dem Kauf ein gutes Geschäft machen und Geld verdienen. Aber vielleicht sind sie auch zu einem Zeitpunkt eingestiegen, der gar nicht so schlecht ist", sagte Anno Hecker im Deutschlandfunk.
    Zwar seien die TV-Einschaltquoten wie zu Michael Schumachers besten Zeiten unerreicht, man könne aber eine gewisse Erholung feststellen, ergänzte der Motorsportexperte der FAZ. Potential sieht er vor allem im Bereich der sozialen Medien, die beim bisherigen Geschäftsführer Bernie Ecclestone "nicht stattgefunden haben".
    Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und Mercedes-Pilot Nico Rosberg beim Großen Preis von Bahrain
    Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und Mercedes-Pilot Nico Rosberg (picture alliance / dpa Srdjan Suki)
    Kerngeschäft Europa
    Das Kerngeschäft der Formel 1 müsse Europa bleiben, forderte Hecker. "Dort sitzen die ganzen Rennställe und herrscht das größte Interesse." Zwischen den Zeilen sei zu lesen, dass es die europäischen Rennstrecken wie Hockenheimring oder Nürburgring künftig leichter haben sollen. Im Moment seien die Rennen nicht finanzierbar. Skeptisch äußerte er sich aber über künftig günstigere Ticketpreise.
    Zur derzeit ungerechten Finanzierung der Teams ergänzte Hecker, manche hätten jetzt das Gefühl, die Amerikaner könnten nach ihrem Vorbild vorgehen und für einen Ausgleich sorgen. Das hätte zwei Vorteile: "Die kleinen Teams könnten überleben und es könnte mittelfristig dazu führen, dass nicht immer der gleiche gewinnt."
    Das gesamte Gespräch können Sie nach der Sendung mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
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