Die Formel 1 hat die nächste Revolution angekündigt. Bis 2025 soll es an den Strecken kein Plastik mehr geben und bis 2030 soll die Rennserie komplett klimaneutral werden. Ist das überhaupt möglich? Die Formel 1 gilt mit ihrem weltweiten Rennkalender von über 20 Rennen als großer Klimasünder. Im nächsten Jahr sollen erstmals sogar 22 Rennen steigen. So geht es aus dem offiziellen Kalender für 2020 vor.
Widerspruch an sich
"Am Ende ist es ein riesiger Wanderzirkus, der Automobil und Kreisfahren unterstützt", sagte Henning Wilts im Dlf. Der Klimaexperte vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie zweifelt an dem Sinn des Vorhabens, denn die Formel 1 sei in ihrem Kern schon widersprüchlich zu ihrem Ziel, 2030 klimaneutral zu sein. Möchte die Formel 1 ein Promoter für Nachhaltigkeit sein oder wirklich etwas verändern, das sei laut Wilts die entscheidende Frage.
Glaubwürdigkeit fehlt
Ein weiteres Problem des Vorhabens sei, dass es nicht glaubwürdig rüberkäme. Die Formel 1 sei in ihrem Markenkern kein Produkt, das nachhaltige Mobilität unterstützt. "Interessiert eine nachhaltige Formel 1 mit Biosprit denn dann überhaupt die Zuschauer?", fragte der Klimaexperte. Er zweifelt, ob sich wirklich mehr Fans die Formel 1 ansehen, wenn sie klimaneutral wäre. Zusätzlich sei sich Wilts nicht sicher, ob das in dem Sinne der Fans geschehe.
Zudem sei die derzeitge Aufstockung des weltweiten Rennkalenders ein falsches Zeichen, sich für den Klimaschutz einzusetzen. Die Olympischen Spiele seien in dem Punkte schon weiter, indem man in Zukunft auf schon vorhandene Sportstätten zurückgreifen wolle.
Zudem sei die derzeitge Aufstockung des weltweiten Rennkalenders ein falsches Zeichen, sich für den Klimaschutz einzusetzen. Die Olympischen Spiele seien in dem Punkte schon weiter, indem man in Zukunft auf schon vorhandene Sportstätten zurückgreifen wolle.
Wenn müsse die Formel 1 die verschiedenen Austragungsorte reduzieren. "Der größte Batzen sind die Fans die weltweit dem ganzen Rennzirkus hinterherreisen", sagte Wilts. "Der ganze Wanderzirkus ist unheimlich reise- und CO2-intensiv."
Kompensationprojekte eher für Formel 1 geeignet
Wilts schlägt im Deutschlandfunk vor, dass die Königsklasse eher zweigleisig fahren sollte. Einerseits solle die Motorsport-Serie ihre eigenen Emissionen reduzieren, indem beispielsweise die Autos durch Biosprit effizienter werden.
Andererseits könne die Formel 1 durch Kompensationprojekte, wie zum Beispiel der Aufforstung des Regenwaldes, für eine bessere Umwelt sorgen und damit für ihr umweltfreundliches Handeln werben.
Andererseits könne die Formel 1 durch Kompensationprojekte, wie zum Beispiel der Aufforstung des Regenwaldes, für eine bessere Umwelt sorgen und damit für ihr umweltfreundliches Handeln werben.