Ferrari habe wohl nur einen Vertrag über ein oder zwei Jahre abschließen wollen, Vettel sich dagegen für drei Jahre verpflichten wollen, erklärt Anno Hecker, Formel-1-Experte der FAZ, die Trennung. Vettel sei aber wohl bereits vorher klargeworden, dass er nicht mehr das Vertrauen habe, das man haben muss, um Weltmeister werden zu können mit einem Team.
Vettel habe zwar in den letzten Jahren unter Druck Fehler gemacht, sagt Hecker, das ginge aber vielen Fahrern so. Problematisch sei, dass das Auto langsamer geworden sei: "Da funktioniert das Team auch als Konstrukteur eines Autos nicht. Das kann man Vettel nur bedingt vorwerfen. Auf der anderen Seite ist er eben natürlich auch zu Ferrari gekommen, um das Team in den Griff zu bekommen und es nach vorne zu bringen. Und das ist ihm nicht so gelungen, wie das seinerzeit Schumacher gelungen ist. Auch, wenn da die Voraussetzungen andere waren."
Nun gehen Vettel die Optionen aus. "Alle Topteams sind im Grunde zu für ihn", sagt Hecker: Keine Chance für eine Rückkehr zu Red Bull, Ferrari habe sich erledigt und Mercedes werde sich keinen teaminternen Kampf zwischen Hamilton und Vettel antun. Alle anderen Teams könnten für Vettel, der Weltmeister werden will, keine Option sein.
Allerdings könnte es sein, dass in diesem Jahr noch in Deutschland Formel 1 gefahren wird, denn Hockenheim ist offenbar im Gespräch für ein oder sogar zwei Rennen ohne Zuschauer, wenn es eine Saison geben sollte.