Max Verstappen ist zum dritten Mal in Folge Formel-1-Weltmeister. In Katar reichte dem Red-Bull-Piloten der zweite Platz im Sprint-Rennen hinter Oscar Piastri im Mclaren, um den Titel-Hattrick perfekt zu machen.
Nach einem Unfall seines Teamkollegen Sergio Pérez, der als einziger Verfolger Verstappen zumindest rechnerisch noch hätte einholen können, stand der 26 Jahre alte Niederländer während des kurzen Rennens über 19 Runden auf dem Losail International Circuit am Samstag vorzeitig als Titelträger fest.
"Er ist eine Persönlichkeit, die sich im Laufe der Jahre zu einem Spitzensportler entwickelt hat, der die Sache im Griff hat", sagte der ehemalige Formel-1-Fahrer und TV-Kommentator Christian Danner im Deutschlandfunk. Für ihn hat Verstappens Erfolg mehrere Gründe: "Nicht nur das Talent, seine Herangehensweise, seine Professionalität, sondern auch die Art und Weise wie das Team auf ihn aufpasst."
Diese Kombination führe zu einer solchen Überlegenheit: von 16 Rennen hatte er bis zum Titelgewinn 13 gewonne. Verstappen sei "ein ganz klarer Ausnahmefahrer, in einer Liga mit den ganz Großen des Sports: Ob Senna, Prost, Schumacher oder Hamilton, egal, wie sie heißen, er gehört dazu."
Danner: "Haben jetzt eine Ära Verstappen"
Verstappen fährt zwar schon seine neunte Saison, könnte aber noch viele weitere Jahre Formel 1 fahren. "So gesehen, glaube ich, haben wir jetzt eine Ära Verstappen, denn der Kerl ist noch so blutjung und hat auch immer noch so viel Spaß am Fahren. Und die Zutaten, die er mitbringt - vom geistigen, mentalen, vom körperlichen, aber auch von der charakterlichen Stabilität - die zeigen mir, da kommt noch viel mehr."
In seinen Anfangsjahren galt Verstappen noch als eine Art Draufgänger, der viele Unfälle verursachte. "Eine mobile Karambolage", sagte Danner. Der erste WM-Titel sei jedoch ein "Durchbruch zur Entspanntheit" für ihn gewesen. "Das hat dazu geführt, dass er seine Talente gezielt und bewusst einzusetzen gelernt hat. Und das führt dazu, dass er ein Risiko nur dann eingeht, wenn er es eingehen muss. Das hat man speziell dieses Jahr in vielen Rennen gesehen."
An der Dominanz von Verstappen und Red Bull werde sich wohl erst mit den neuen Regeln für Autos 2026 etwas ändern, glaubt Danner. "Eine Regeländerung ist normalerweise immer die erste Chance, dass sich an der Großwetterlage im Formel-1-Sport etwas ändert."
"Einen Star muss es immer geben"
Dass die Formel 1 nun langweilig ist, glaubt Danner nicht. Stattdessen müsse man Verstappens Dominanz aus einem anderem Blickwinkel betrachten: "Man hat das Privileg, einem Ausnahmetalent bei der Arbeit zu zusehen. Und der gewinnt halt dann. Einen Star muss es immer geben. Ob der jetzt Messi heißt, oder Verstappen, oder Federer. Den schaut man gerne an."
Im Gegensatz zu diesen Sportlern ist Verstappen aber aktuell Alleinherrscher in seinem Sport. "Aber das muss nicht lange halten in der Formel 1. Dadurch, dass man eine technische Weiterentwicklung hat, braucht ein Lando Norris nur ein Auto, das eine halbe Sekunde schneller ist. Und dann hat er einen Gegner, der jedes Risiko geht, wie der junge Verstappen. Und dann schaut es ganz anders aus."