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Forschen in Corona-Zeiten
Ein Jahr allein zu Haus?

Die Labore geschlossen, Tagungen und Expeditionen abgesagt - was Corona-Pandemie und Lockdown für den Wissenschaftsbetrieb bedeuten, darüber haben wir vor einem Jahr berichtet. Jetzt sprechen wir unsere Protagonisten noch einmal - virtuell, versteht sich. Was ist aus ihren Projekten geworden?

Eine Frau arbeitet im Homeoffice an ihrem Schreibtisch
Die Corona-Einschränkungen gehen weiter - und weiterhin ist auch die wissenschaftliche Arbeit betroffen (dpa / picture alliance / Sebastian Gollnow)
Mit Beiträgen und Tönen von Benjamin Breitegger, Frank Grotelüschen, Piotr Heller, Anneke Meyer, Magdalena Schmude und Michael Stang.
Redaktion und Produktion: Christiane Knoll
Als die erste Welle der Corona-Pandemie über die Forschungsinstitute rollte, da traf es manchen hart: Biologinnen mussten ihre Feldforschung einstellen. Der Chefepidemiologe von Ghana sorgte sich um die Kinder, die nicht mehr gegen Masern und Polio geimpft werden konnten, und ein Berliner Tierarzt um die Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns. Was ist aus all den Projekten im Leerlauf geworden? Ein Jahr nach Beginn des ersten Lockdowns sprechen wir unsere Protagonisten noch einmal - virtuell, versteht sich.
Soviel vorweg: Die beiden letzten Nashorn-Damen ihrer Art haben das Jahr überlebt. Und Viola Priesemann, die junge Physikerin, die ihre simulierten Nervennetze als Blaupause für die Ausbreitung der Viren nutzen wollte, gehört heute zu den bekannten Modellierern der Pandemie. Für die Forschung war es ein schwieriges, aber ganz bestimmt kein verlorenes Jahr.
Wie der Lockdown in Südafrika zum Fund neuer Frühmenschen-Fossilien führte
Seit einigen Jahren gibt es regelmäßig wichtige Fossilienfunde aus der Frühzeit des Menschen in Südafrika. Fast immer dabei ist Paläoanthropologe Lee Berger. Dann kam Corona – und der Forscher schlägt einfach ein neues Kapitel auf.
Ein Beitrag von Michael Stang
Was wir in der Pandemie von einer Nervennetzforscherin gelernt haben
Vor einem Jahr war Viola Priesemann einfach nur Wissenschaftlerin mit einem Privatleben. Gleich zu Beginn der Pandemie begreift sie, dass sie etwas kann, was jetzt gebraucht wird: Infektionsverläufe modellieren. Plötzlich wird sie zur gefragten Expertin. Bleibt da noch Platz für anderes?
Ein Beitrag von Anneke Meyer
Ein Kolkrabe (Corvus corax) sitzt rufend auf Totholz, USA, Wyoming, Yellowstone Nationalpark 
Wie verändert sich das Verhalten von Wildtieren in einem plötzlich menschenleeren Nationalpark? (IMAGO/blickwinkel)
Wie Biologen den Lockdown nutzen, um das Verhalten von Wildtieren zu ergründen
Als die Pandemie zu wüten begann, wurde die Welt ein wenig leiser: Biologen wurden darauf aufmerksam und erkannten eine Chance: Erstmals konnten sie das Verhalten von Wildtieren weitgehend ohne menschliche Einflüsse beobachten - wie etwa die Raben im Yellowstone Nationalpark.
Ein Beitrag von Piotr Heller
Nur weil Corona aufgetaucht ist, sind Masern, Malaria und Polio nicht weg
Während in Deutschland ein Lockdown in den nächsten übergeht, gab es in Ghana nur einen: Den im letzten April. Längst haben sich die Sorgenfalten des Chefepidemiologe Kwame Amponsa-Achiano geglättet: Er blickt zurück auf ein erfolgreiches Jahr, in dem die Kinder weiter gegen Masern und Malaria geimpft werden konnten. Denn Corona, mahnt er, darf uns nicht ablenken.
Ein Beitrag von Benjamin Breitegger
Wie geht es Nayin und Fatu? Über die Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns
Die Corona-Pandemie hat die Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns in ihrem Zeitplan zurückgeworfen. Doch die Ranger in Kenia haben den Schutz von Nayin und Fatu, den letzten beiden Nashorndamen ihrer Art, aufrechterhalten - trotz fehlender Einnahmen.
Ein Beitrag von Magdalena Schmude
Tanja Zirnstein und Katharina Obladen vom Startup UVIS UV-Innovative Solutions GmbH, Köln 
Tanja Zirnstein und Katharina Obladen haben zur rechten Zeit eine gute Idee gehabt - Desinfektion mit UV-Licht (Udo Geisler)
Corona als Karriere-Katalysator: Ein Kölner Startup-Unternehmen hebt ab
Vielen Firmen setzte die Coronakrise heftig zu, nicht wenige gingen Pleite. Manchen Jungunternehmen aber bescherte die Pandemie einen kräftigen Schub; vorausgesetzt, sie hatten die passende Innovation entwickelt - wie das Start-Up Uvis mit der Desinfektion per UV-Licht
Ein Beitrag von Frank Grotelüschen