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Weltraum
Forschende entdecken riesiges Schwarzes Loch in ferner Galaxie

Forscher in Großbritannien haben eines der größten bekannten Schwarzen Löcher entdeckt. Es habe eine Masse, die 30 Milliarden mal so groß ist wie die unserer Sonne. Die neue Technik, die zur Ortung eingesetzt wurde, könnte unseren Blick ins All dramatisch verändern. Die Entdeckung tausender weiterer Schwarzer Löcher ist denkbar.

    Eine computeranimierte Grafik zeigt ein schwarzes Loch, das von einem Strudel Licht umgeben ist.
    So ähnlich könnte es aussehen, das Schwarze Loch. (Imago / Mark Garlick/Science Photo Library)
    Zu dieser Erkenntnis kommen Forschende, die eine Studie im Fachblatt "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" veröffentlicht haben. Bei der Ortung des neuen riesigen Schwarzen Lochs, das rund zwei Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt ist, wurde erstmals ein Phänomen namens "gravitational lensing" genutzt. Dabei weist Licht, das aus fernen Galaxien zu uns dringt, auf die Existenz eines Schwarzen Lochs hin, wenn es sich verstärkt und nach innen krümmt.
    Dieser Prozess lasse sich mit dem eines "Lichtstrahls, der durch den Boden eines Glases scheint", vergleichen, sagte der Astronom und Leitautor der Studie, James Nightingale von der Durham University, der Nachrichtenagentur AFP.

    Die Möglichkeiten der neuen Technik

    Schwarze Löcher haben eine so starke Gravitation, dass selbst Licht ihnen nicht entweichen kann. Da sie also einfach nur schwarz sind, konnten sie bisher nur beobachtet werden, wenn an ihren Rändern große Mengen Licht zu erkennen sind oder indem die Umlaufbahnen von Sternen gemessen werden, die beim Vorbeifliegen an einem Schwarzen Loch an Tempo zulegen. Diese Techniken funktionieren aber nur bei relativ nahen Galaxien.
    Das neue Verfahren mit den Gravitationslinsen erlaubt die Entdeckung von Schwarzen Löchern "in den übrigen 99 Prozent der Galaxien, die derzeit nicht zugänglich sind", erklärte Nightingale. Dadurch werde sich unser Bild vom Weltall voraussichtlich "dramatisch verändern".
    Für ihre nun veröffentlichte Entdeckung nutzten Nightingale und seine Kollegen Bilder des Weltraumteleskops "Hubble" sowie Computersimulationen. Außerdem schlossen sie andere Möglichkeiten aus, wie eine Überkonzentration von dunkler Materie.
    Diese Nachricht wurde am 29.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.