München
Forscher entdecken bei Archiv-Suche neue Dinosaurier-Art

Münchner Paläontologen haben bei der Suche in Archiven eine neue Raubsaurierart aus Nordafrika entdeckt. Das teilten die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns gemeinsam mit der Ludwig-Maximilians-Universität München mit.

    Rekonstruktion eines Raubsauriers, der das Maul aufreißt und die Zähne zeigt.
    So könnte der bislang unbekannte Raubsaurier ausgesehen haben könnte. (Staatliche Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayerns, Künstler: Joshua Knüppe)
    Die Dinosaurier-Forscher werteten etwa 80 Jahre alte Fotos eines Original-Skeletts aus, das 1914 in der ägyptischen Bahariya-Oase dokumentiert worden war. Der Münchner Paläontologe Ernst Stromer hatte es damals fälschlicherweise der Gattung Haizahn-Echse (Carchadontosaurus) zugeordnet.
    Weil das Original-Skelett so wie viele andere Fossilien im Juli 1944 bei einem US-amerikanischen Bombenangriff unwiederbringlich zerstört wurde, war es danach lange Zeit still um den Riesenraubsaurier aus Nordafrika. Dann stieß der Student Maximilian Kellermann bei Recherchen auf neue, bislang unbekannte Fotos des Raubsauriers. Die Bilder zeigen den Original-Skelettfund bestehend aus Teilen des Schädels, der Wirbelsäule und den Hinterbeinen. Laut Kellermann unterschied sich der Anblick "eutlich von neueren Carchadontosaurus-Funden aus Marokko".
    Die Forscher identifizierten deshalb mit dem heutigen Wissensstand eine "ganz andere, bislang unbekannte Raubsaurierart". Sie trägt den Namen Tameryaptor markgrafi. Die Saurier waren zehn Meter lang, hatten symmetrische Zähne und ein markantes Nasenhorn. Der Name beziehe sich auf die altägyptische Bezeichnung für Ägypten, Tamery, und ehre Ernst Stromers Fossiliensammler Richard Markgraf, der die Fossilien damals ausgegraben hatte.
    Diese Nachricht wurde am 15.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.