Statt Fotos nutzt die KI der Mitteilung zufolge 3D-Modelle der Tafeln und liefert deutlich zuverlässigere Ergebnisse als bisherige Methoden. So werde es möglich, den Inhalt vieler Tafeln zu durchsuchen und miteinander zu vergleichen, heißt es. Das eröffne völlig neue Perspektiven für die Forschung.
Neuer Forschungsansatz: 3D-Modelle von knapp 2.000 Keilschrifttafeln
Die Wissenschaftler nutzten den Angaben zufolge 3D-Modelle von knapp 2.000 Keilschrifttafeln, darunter etwa 50 aus einer Sammlung der MLU. Weltweit gebe es Schätzungen zufolge noch etwa eine Million solcher Tafeln. Viele davon seien über 5.000 Jahre alt und gehörten damit zu den ältesten erhaltenen Schrifterzeugnissen der Menschheit, hieß es weiter. Ihr Inhalt decke ein breites Themenspektrum ab.
Der Professor für digitale Archäologie an der MLU, Mara, sagte, auf ihnen sei "vom Einkaufszettel bis hin zu Gerichtsurteilen" alles zu finden. Die Tafeln ermöglichten einen Blick in die Vergangenheit des Menschen vor mehreren Jahrtausenden.
Prototyp erkennt zuverlässig Schriftzeichen von zwei Sprachen
Bisher handelt es sich den Angaben zufolge um einen Prototyp, der Schriftzeichen von zwei Sprachen zuverlässig erkenne. Insgesamt seien aber zwölf Keilschriftsprachen bekannt. Die Software könne künftig auch dabei helfen, verwitterte Inschriften zum Beispiel auf Friedhöfen zu erkennen.