Gesellschaft
Forscher: "Wer etwas gegen islamistische Radikalisierung tun will, sollte der Islamophobie vorbeugen"

Der Politik- und Kommunikationswissenschaftler Kai Hafez hat den Zusammenhang von Islamfeindlichkeit und Islamismus betont.

    Ein Mann sitzt auf einem Sessel und spricht in ein Mikrofon.
    Kai Hafez ist Kommunikationswissenschaftler an der Universität Erfurt. (Archivbild) (Thomas Kujawinski / Deutschlandfunk)
    Wer etwas gegen islamistische Radikalisierung tun wolle, der sollte der Islamophobie in diesem Land vorbeugen, sagte der Professor von der Universität Erfurt der "Rheinischen Post". Gerade bei jungen Menschen sei die Diskriminierungswahrnehmung verstärkender Faktor bei einer Radikalisierung. Dieser Zusammenhang werde politisch bislang vernachlässigt. Bundesinnenministerin Faeser müsse daher mehr gegen antimuslimische Haltungen vorgehen, führte Hafez aus. Die SPD-Politikerin bemühe sich zwar darum, sowohl gegen den Islamismus als auch gegen den Rechtsextremismus stark aufzutreten und radikale Spitzen zu verbieten. Repressive Maßnahmen seien auch in Ordnung, aber auf der anderen Seite müssten betroffene Minderheiten geschützt werden. Und hier sehe er keinerlei Ansätze im Innenministerium.
    Diese Nachricht wurde am 07.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.