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Forscherin zu Corona-Impfungen
Mit Aufklärung und Risikokommunikation gegen Verschwörungserzählungen

Dass sich Verschwörungserzählungen über Corona-Impfstoffe verbreiten, liegt nach Ansicht der Psychologin Cornelia Betsch auch an mangelndem Wissen. Zugleich gebe es in hohes Informationsbedürfnis in der Bevölkerung, sagte die Professorin für Gesundheitskommunikation im Dlf.

Cornelia Betsch im Gespräch mit Peter Sawicki |
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Nur rund 50 Prozent der Befragten sind derzeit bereit, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen (Imago Images / Sven Simon)
Regierung, Behörden, Krankenkassen und Ärzte sollten die Bevölkerung über die anstehenden Corona-Impfungen besonders gut aufklären, fordert die Psychologin Cornelia Betsch von der Universität Erfurt. Die Sicherheit der Impfungen sei ein "ganz wichtiges Thema" für viele Menschen. Es gebe ein hohes Informationsbedürfnis und die Politik müsse ernst nehmen, dass die Menschen Fragen hätten, sagte die Professorin für Gesundheits-Kommunikation im Dlf.
29.10.2018, Thüringen, Erfurt: Cornelia Betsch, Projektkoordinatorin "Impfen60+" von der Universität Erfurt aufgenommen in der Polyklinik der Dr. med. Kielstein Ambulante Medizinische Versorgung GmbH bei einem Pressegespräch. Ein Jahr nach dem Start einer thüringenweiten Impfkampagne für ältere Menschen ziehen die Organisatoren am selben Tag eine Zwischenbilanz. Die bis September 2019 laufende Aktion "Impfen60+" soll zu einem besseren Impfschutz bei älteren Menschen führen. Im Mittelpunkt stehen die Schutzimpfungen gegen Virusgrippe und Pneumokokken-Bakterien als Verursacher von Lungenentzündungen. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
Psychologin Cornelia Betsch (picture alliance/dpa | Martin Schutt)
Wenn viele Millionen Dosen Corona-Impfstoff verimpft würden, sei zu erwarten, dass danach "mindestens zufällig oder auch systematisch" Nebenwirkungen aufträten. Darauf müsse man sich in der Kommunikation vorbereiten. "Diese Vorbereitungen sollten jetzt dringend anlaufen", so Betsch.
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Gegen Verbreitung von Verschwörungserzählungen
Da vieles gerade bei den genbasierten Impfstoffen noch neu und unbekannt sei und teilweise auch neue Technologie zum Einsatz komme, entstünden derzeit Verschwörungstheorien, sagte Betsch. Die existierenden Wissenslücken müssten daher besetzt werden. Wichtig sei, aktiv zu informieren. Nicht nur die Regierung solle die Menschen über die Impfungen informieren, sondern eben auch Ärzte und die Krankenkassen. Es brauche niederschwellige Angebote zum Beispiel über Sprachassistenten und die sozialen Medien.
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Gleichzeitig müssten auch die Hausärzte in die Lage versetzt werden, die aufkommenden Fragen von Patienten beantworten zu können, betonte Betsch - auch wenn diese letztlich nicht diejenigen sein werden, die die Impfung verabreichen.
Laut einer aktuellen Studie von Betsch würden sich aktuell rund 50 Prozent der Befragten gegen COVID-19 impfen lassen. Seit April sinke die Impfbereitschaft, so Betsch. Sie gehe aber davon aus, dass die Bereitschaft steige, wenn der Impfstoff sich als sicher erweise und es mehr Informationen gebe.