Das neue Instrument mit der Kurzbezeichnung CCAT-prime soll innerhalb der nächsten vier Jahre nicht in der Ebene entstehen, sondern auf dem Berg Chajnantor, der gut 5.600 Meter hoch ist. Gemeinsam mit einem kleinen optischen Teleskop der Universität Tokio wäre es dann das höchstgelegene Instrument der Welt. Die Schüssel von CCAT-prime soll einen Durchmesser von sechs Metern haben und im Bereich der Millimeter- und Submillimeterwellen beobachten, im Übergangsbereich von Infrarot- zu Radiostrahlung.
Der Wasserdampf in der Atmosphäre verschluckt einen Großteil dieser Strahlung. Daher haben die Astronomen nur von extrem hohen und trockenen Standorten aus freie Sicht in die Tiefen des Kosmos.
Das internationale Team um Martha Hayes von der Cornell-Universität in den USA will mit CCAT-prime unter anderem erforschen, wie im Innern dichter Gas- und Staubwolken Sterne und Planeten entstehen, wie sich Galaxien entwickeln und was in der Frühzeit des Kosmos passiert ist. Aus Deutschland sind bisher die Universität Köln und das Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie beteiligt. Die Firma Vertex-Antennentechnik in Duisburg baut das Teleskop.
CCAT-prime ist der Vorläufer eines 25-Meter-Teleskops. Doch bevor die Astronomen das große CCAT angehen, muss sich erst einmal erweisen, dass sich am höchsten Teleskop der Welt gut arbeiten lässt.