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Bei den Fragmenten handelt es sich demnach um vier Schädel, ein Rumpffragment, ein Becken, zwei Unterkiefer, zwei Wirbelgruppen, drei linke Füße und einige Gewebereste von ägyptischen Mumien sowie um zwei nahezu vollständig erhaltene Kindermumien aus Südamerika. Die meisten Stücke waren laut Universtität Teil der medizinhistorischen Sammlung eines Augenarztes, der bis 1933 als Professor an der Hochschule lehrte. Einige wenige Stücke stammen den Angaben zufolge aus der Sammlung eines Insektenforschers.
Radiologische Methoden zur Altersbestimmung
Unter anderem durch radiologische Methoden sei festgestellt worden, dass eines der südamerikanischen Kinder zum Zeitpunkt des Todes unter einem Jahr alt war, das andere etwa eins bis anderthalb. Die Mumienfragmente der Stücke aus Ägypten stammen von drei männlichen und zwei weiblichen Personen. Zwei der Verstorbenen seien möglicherweise miteinander verwandt gewesen, da sie identische genetische Merkmale aufwiesen, hieß es.
Mumien aus nachristlicher Zeit
Alle Mumien stammen aus nachchristlicher Zeit, genauere Angaben seien aber aufgrund des Erhaltungszustands nicht möglich, erklärten die Forscher. Unterschiede in der Gewebefeinheit ließen darauf schließen, dass die Stoffe, mit denen die ägyptischen Mumien umwickelt waren, für einen anderen Gebrauch hergestellt waren und etwa auch als Bekleidung gedient haben könnten.
Die Gewebe bestünden mehrheitlich aus Flachs oder Hanf, die Verwendung von Baumwolle bei einigen Stücken gebe eine Datierungshilfe. Denn die frühesten Textilien aus Baumwolle, die in Nordafrika gefunden worden seien, stammten aus dem ersten vorchristlichen Jahrhundert.
Diese Nachricht wurde am 03.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.