Forum Neuer Musik 2017
Im Anthropozän, 7. bis 9. April

Welches Verhältnis zur Natur, der wir entstammen, spiegelt sich in unserer Geschichte? Wie verhalten sich Kultur und Natur, Humanität und Ökologie zueinander - in unserer auf Wachstum fixierten globalen Ordnung? Welche Möglichkeit hat die Menschheit als Spezies, Paradigmenwechsel zu denken und zu vollziehen?

    Der Tatbestand des Menschen als inzwischen dominierender geologischer Kraft vereint Fragen verschiedener Art: nach dem Gewordensein unserer Zivilisation, nach heutigen Relationen von Humanität und Ökologie, nach dem Verständnis von Klima und Klimakrise sowie den Konsequenzen daraus für Ökonomie, Politik und Kultur. Mit Blick auf die Zukunft steht das Mensch-Sein zur Diskussion: Welche Möglichkeit hat die Menschheit als Spezies, Paradigmenwechsel zu denken und zu vollziehen?
    Hauptaugenmerk auf ethische Aspekte im Klimadiskurs
    Das Kölner Festival Forum neuer Musik 2017 "Im Anthropozän" will für dieses Themenfeld sensibilisieren und gängige Blickwinkel weiten. Es richtet sein Hauptaugenmerk auf ethische Aspekte im Klimadiskurs. Drei Institutionen von Medien, Bildung und Religion wirken dabei zusammen: der Deutschlandfunk, die Hochschule für Musik und Tanz Köln und die Kunst-Station Sankt Peter. 13 dramaturgisch aufeinander abgestimmte Veranstaltungen bieten Debatten, Lectures, Präsentationen – vor allem aber künstlerische Visionen.
    Veranstaltungen als Beiträge zum aktuellen Diskurs
    Zeitgenössische Musiktheaterprojekte, Hörstücke und ein abschließendes Orgel-Schlagwerk-Konzert verstehen sich als brisante Beiträge zur Diskussion. Highlights sind die Wiederentdeckung von Friedrich Schenkers pazifistischer "Missa nigra" von 1979 und die Uraufführung von Malin Bångs dokumentarischem Drama "KUDZU / The 6th Phase" zur globalen Erwärmung, betrachtet aus der Perspektive der Pflanzen. Die Performance "Peoples Age" setzt sich mit Strategien des Postfaktischen und des Entertainments auseinander.
    Das Wortprogramm des Forum 2017 bietet Begegnungen mit Vertretern der Bioethik, der Cusanus-Forschung und der Nachhaltigkeitsstudien, mit der ökologischen Enzyklika von Papst Franziskus und dem Denken von Günther Anders. Das Forum 2017 wird von der Kunststiftung NRW gefördert; es hat weitere Partner in Stockholm, Birmingham, Bukarest und Berlin. Der Deutschlandfunk vergibt mehrere Kompositionsaufträge. Alle Konzerte werden aufgezeichnet und zeitversetzt gesendet.